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Notdurft im Rathaus wieder möglich

Neuer WC-Bereich wird zum Sülfmeisterfest geöffnet

Etwas versteckt: Der neue WC-Bereich im Rathausgarten. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 16.09.2025 - Es hat lange gedauert, wie lange genau, können wohl nur noch Eingeweihte sagen. Jedenfalls soll der neue WC-Bereich im denkmalgeschützten Lüneburger Rathaus in Kürze seine Pforten für von Notdurft Geplagte öffnen, und zum rechtzeitig zu den bierkonsumfreudigen Sülfmeistertagen am 26. September. Zur langen Bauzeit gesellen sich auch entsprechend hohe Kosten für die Sanierung. 

"Es war ein langer und spannender Weg, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen", sagt Maja Lucht, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft. Ihr Team hatte mit zahlreichen Überraschungen in der historischen Bausubstanz zu tun – von statischen Problemen über schiefe Wände bis hin zu parallelen Arbeiten in angrenzenden Gebäudeteilen. Hinzu kamen Abstimmungen mit Denkmalschutz und Restauratoren sowie zuletzt Insolvenzen mehrerer Baufirmen (LGheute berichtete). "Umso mehr freuen wir uns, dass der Endspurt so gut gelungen ist", betont Lucht.

Goldene Wasserhähne, Marmorwände oder Spülbecken aus chinesischem Porzellan sollen dort zwar nicht verbaut worden sein, die Baukosten für das das öffentliche WC, das über den Rathausgarten erreichbar ist, können sich trotzdem sehen lassen: Laut Stadtverwaltung wurden rund 1,1 Millionen Euro für die Umgestaltung der Notdurftanstalt ausgegeben.

Immerhin wird dem Gast hier auch etwas geboten: Vor dem WC-Eingang gibt es Sitzgelegenheiten sowie Abstellflächen für Kinderwagen und Rollstühle. Die Ausstattung selbst ist modern und nutzerfreundlich: Neben Damen- und Herrentoiletten gibt es ein barrierefreies WC. Wickeltische sind in allen Bereichen vorhanden. Eine Stillecke – derzeit nur im Damen-WC – sowie Wandklappsitze für Kleinkinder ergänzen das Angebot. Die Nutzung ist kostenfrei. Geöffnet ist täglich von 6 bis 19 Uhr, an Markttagen bereits ab 3 Uhr morgens.

Auch die ehemalige WC-Anlage unter der Gerichtslaube, direkt über dem Ambrosiuskeller, ist über den Hof zugänglich. Dieser denkmalgeschützte Bereich wurde mit Fördermitteln saniert und soll künftig als Ausstellungsfläche zur Rathaushistorie genutzt werden.

 

 

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