header

Mehr Stillstand als Fortschritt

Das Neubaugebiet am Wienebütteler Weg kommt nicht in die Gänge  

Mehr Schein als Sein: Am Baugebiet Wienebütteler Weg werden derzeit offenbar nur die Warnbaken umgestellt. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 03.07.2025 - Und ewig grüßt das Murmeltier. Wie in dem gleichnamigen Film, in dem der Protagonist immer wieder in dieselbe Ausgangsituation zurückversetzt wird, müssen sich auch die Lüneburger inzwischen fühlen. Konkret geht es um das geplante Neubaugebiet am Wienebütteler Weg, von dem viele vermutlich meinen, dass dort längst gebaut wird und die ersten Wohnungen bezogen werden können. Nicht so in Lüneburg. Aus dem Lüneburger Rathaus heißt es heute lediglich: "Die Erschließung im und rund um das Baugebiet Wienebüttel schreitet voran."

Es ist die stille Hoffnung des Rathauses aufs Vergessen, anders lässt sich die heute verteilte Pressemitteilung nicht deuten. Auf das Vergessen der Stadtbevölkerung, der vor zwei Jahren signalisiert wurde, dass es endlich los geht mit dem Bau dringend benötigten Wohnraums am Wienebütteler Weg. Stattdessen nun dies: Der Bau des Kreisverkehrsplatzes vor dem MTV-Sportpark sei ein wichtiges Etappenziel, damit stehe eine "zentrale Baumaßnahme zur verkehrlichen Erschließung des Neubaugebietes im Westen der Stadt an". Die Arbeiten dafür sollen "voraussichtlich" 21. Juli beginnen und insgesamt rund vier Monate in Anspruch nehmen. So das Rathaus heute.

◼︎ Unfähig oder unwillig?

Die Botschaft verwundert. Denn schon im April 2023 hieß es bereits, es gelte, keine Zeit mehr zu verlieren, schließlich brauche Lüneburg dringend neuen Wohnraum, auch am Wienebütteler Weg. Ein entsprechender Bebauungsplan lag zu dem Zeitpunkt übrigens bereits vor. Und weil alles so dringend war, setzte sich auch der Rat der Stadt über eine anstehende Normenkontrollklage hinweg und stimmte zu, mit den Bauarbeiten zu beginnen.

Der vermeintliche Startschuss dafür kam im Oktober 2023: Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne) posierte anlässlich der geplanten Erschließung des Neubaugeländes bedeutungsvoll auf einer Baggerschaufel zusammen mit anderen Entscheidungshelfern der Stadt. Damals wurde auch eine Aussage getroffen, von der jetzt nicht mehr viel übrig geblieben ist: Im Mai 2024 soll mit dem Bau des Kreisverkehrsplatzes begonnen werden. Doch warum ist seitdem nichts geschehen? Will die Verwaltung nicht oder kann sie nicht?

Zumindest mit dem Bau des Kreisels soll nun in drei Wochen begonnen werden – mehr als ein Jahr später als angekündigt. Inzwischen gibt es bereits neue Ankündigungen: Im Anschluss an den Bau des Kreisverkehrsplatzes soll die Fahrbahndecke zwischen dem Sportpark und dem Brockwinkler Weg erneuert und in dem Abschnitt einen lärmmindernder Asphalt eingebaut werden. Darüber hinaus sollen die Nebenflächen an den Bushaltestellen am Sportpark neu gestaltet werden. Genaue Termine dafür wurden nicht genannt – man scheint vorsichtig geworden zu sein.

◼︎ Dazu bisher auf LGheute:

 

 

 

Kommentar schreiben