Nach dem Abgang von Florian Forster muss Stadtkämmerer Rink mehr Aufgaben übernehmen
Lüneburg, 18.11.2024 - Im Lüneburger Rathaus ist man wieder auf Personalsuche. Nachdem Sozialdezernent Florian Forster vor wenigen Wochen sein Ausscheiden aus dem Amt angekündigt hatte, braucht Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch dringend Ersatz. Die Aussichten, diesen Top-Job schnell besetzen zu können, dürften allerdings gering sein. Denn die Stelle hat es in sich: Sie umfasst neben dem Sozialen auch die Bereiche Bildung, Jugend, Familie, Kultur und Sport. Bei so viel Arbeit dürfte sich die Zahl der Bewerber wie schon beim letzten Mal in Grenzen halten. Kalisch hat nun die Notbremse gezogen und verteilt die Aufgaben um. Getroffen hat es Stadtkämmerer Matthias Rink.
Rink, bisher schon Stadtrat für Finanzen und innere Verwaltung, übernimmt ab dem 1. Dezember zusätzlich den Fachbereich für Kultur und Sport. "Das ist eine sehr gute Lösung für unsere Stadt", ist Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch überzeugt und ergänzt: "Matthias Rink ist überaus sport- und kulturaffin und motiviert, die Themen mit seiner Führungs- und Verwaltungserfahrung voranzutreiben."
Warum Kalisch erst jetzt aufgegangen ist, dass ein solches Mega-Ressort von einem Leiter allein nicht gestemmt werden kann, schon gar nicht von einem themenfremden wie Forster, dazu wurde nichts mitgeteilt. Immerhin räumt sie ein, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann: "Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass der bisherige Zuschnitt des Sozial-Dezernats zu umfangreich ist." Dieses Dezernat, für das nun ein neuer Leiter gesucht wird, umfasst weiterhin die Bereiche Bildung, Jugend und Soziales mit Themen wie Schul- und Kita-Entwicklung sowie Unterbringung von Flüchtlingen und Obdachlosen.
Gerade beim Letztgenannten gab es zuletzt Kritik. Viele waren mit der Unterbringung von Obdachlosen gleich neben der Flüchtlings-Gemeinschaftsunterkunft in Rettmer nicht einverstanden gewesen. Immer wieder soll es zu Problemen gekommen sein. Klar war aber auch, dass die Unterbringung dort nur vorübergehend geplant war, denn aktuell entstehen neue Unterkünfte als Ersatz für die Baracken am Standort der Diakonie-Herberge am Kalkberg.
Rink, der in seiner vorherigen Dezernententätigkeit bereits acht Jahre lang die Bereiche VHS, Musikschule sowie Sport- und Kulturförderung verantwortete, freue sich jedenfalls auf die zusätzlichen Aufgaben, wie das Rathaus mitteilte. Bis ein neuer Sozialdezernent gefunden ist, muss Rink auch noch den Fachbereich Soziales und Integration kommissarisch übernehmen. Oberbürgermeisterin Kalisch übernimmt kommissarisch bis zur Nachbesetzung der Leitung des Sozialdezernats die Fachbereiche Kinder- und Jugendhilfe sowie Familie und Bildung.