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Eine Frage der Anzeige

Die FDP will den Autoverkehr zuverlässiger in die Parkhäuser führen

Nicht immer stimmt, was auf den Hinweistafeln des Lüneburger Parkleitsystems zu lesen ist. Foto: LGheuteLüneburg, 20.10.2024 - Ist Lüneburg noch attraktiv für Kunden, Besucher und Touristen, die mit dem Auto die Innenstadt ansteuern wollen? Seit immer mehr Parkplätze vor allem für Radfahrer-Freuden geopfert werden, kochen bei diesem Thema die Emotionen der Lüneburger seit langem hoch. Viele sehen sich in ihrem Recht, weiterhin mit dem Auto in die Innenstadt fahren zu können, massiv eingeschränkt. Dagegen spricht: Lüneburgs Innenstadtparkhäuser sind so gut wie nie ausgelastet. Nur: Niemand kann verlässlich sagen, ob in ihnen noch Platz ist. Die FDP will das ändern.

Wer Lüneburg mit dem Auto über die Haupteinfallstraßen ansteuert, kann eigentlich nichts falsch machen. Rechtzeitig vor Erreichen der Innenstadt informieren großformatige elektronische Anzeigetafeln, in welchen Parkhäusern noch Platz ist. Das Problem: Nicht selten fallen die Tafeln aus oder zeigen freie Plätze an, die es nicht gibt oder die längst wieder frei sind, aber nicht angezeigt werden. Übrig bleiben genervte Autofahrer, die ihr Glück schließlich woanders suchen und so schon mal eine halbe Stunde durch Lüneburg kurven, um irgendwo außerhalb der Parkhäuser noch unterzukommen. Parksuchverkehr nennt die Stadtverwaltung dieses Herumgegurke.

Die FDP hat davon nun offenbar ebenso die Nase voll wie die Autofahrer auch. Ihre Stadtratsfraktion hat deshalb einen Antrag gestellt, das Lüneburger Parkleitsystem, wie die irreführenden Anzeigetafeln idealisierend genannt werden, zu modernisieren und zu erweitern.

◼︎ 330.000 Euro ohne Erfolg

"Das aktuelle Parkleitsystem in Lüneburg ist veraltet und wurde jahrelang nur stiefmütterlich behandelt", erklärt Cornelius Grimm, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion. Zwar seien 330.000 Euro zwischen 2016 und 2019 zur Modernisierung in das System investiert worden, gelöst worden seien die Probleme bisher aber nicht. "Es ist unübersehbar, dass das Parkleitsystem über Jahre hinweg stiefmütterlich behandelt wurde", heißt es in dem Antrag für die kommende Ratssitzung am 30. Oktober.

Mit ihrem Antrag will die FDP-Fraktion die Mängel nicht nur endgültig beheben, sie sieht darin auch einen Beitrag zur Stärkung des lokalen Einzelhandels – der ja bekanntlich unter den andauernden Baustellen in der Stadt besonders leidet. Unter anderem soll eine "Webanwendung", gemeint ist vermutlich eine App, die verfügbaren Parkplätze in Echtzeit anzeigen. Dies, so die Fraktion, würde sowohl den Bürgern als auch Touristen eine "wertvolle Planungsgrundlage" für ihren Lüneburg-Besuch bieten. 

Und noch einen Vorteil verspricht sich die FDP-Fraktion von ihrem Antrag: Ein funktionierendes Parkleitsystem würde auch die Auslastung der vorhandenen Parkhäuser verbessern. Kein schlechter Gedanke, wenn sie denn schon mal da sind.

 

 

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