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Der Nächste bitte!

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch wartet mit neuen Personalvorschlägen auf

Das Personalkarussell ist im Lüneburger Rathaus in vollem Gange. Foto: LGheuteLüneburg, 08.09.2022 - Wer den besonderen Charme der Kommunalpolitik schätzt, sollte die kommende Sitzung des Lüneburger Stadtrats nicht versäumen. Am Donnerstag, 15. September, stehen  ab 17 Uhr im Kulturforum in Gut Wienebüttel unter anderem zwei Wahlen an: die Besetzung der Dezernatsleitung für Bildung, Jugend, Soziales und Kultur und die Wahl des derzeitigen Stadtrats Markus Moßmann zum Ersten Stadtrat. Doch entschieden ist noch nichts.

Offenbar ist Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch in Sachen Nachfolge der Anfng des Jahres ausgeschiedenen Sozial-Dezernentin wieder fündig geworden. Bei der gestrigen nichtöffentlichen und nicht planmäßigen Sitzung des Verwaltungsausschusses wurde "die Person" den Teilnehmern und damit allen Stadtrats-Fraktionen vorgestellt, wie LGheute aus internen Kreisen erfuhr.

Man gehe davon aus, dass die Bewerbung ernst gemeint sei und auch angestrebt werde, war aus der Runde zu hören. Das ist insofern bedeutsam, da die jüngste Kandidatin kurz vor ihrer öffentlichen Präsentation und Wahl durch den Rat der Stadt überraschend ihre Kandidatur zurückgezogen hatte – kein guter Aufschlag für die Oberbürgermeisterin, die das Vorschlagsrecht bei der Besetzung der Dezernatsstellen der Stadt hat.

Ob die neue "Person" nun wirklich amtswillig ist, bleibt zunächst offen. Denn die Sitzung des Verwaltungsrats war nur ein Vorgeplänkel vor der tatsächlich entscheidenden Sitzung, die jeweils unmittelbar vor einer Ratssitzung stattfindet. Die planmäßige Sitzung des Verwaltungsausschusses ist auf den 14. September terminiert. Dann erst wird hinter verschlossenen Türen abgestimmt, ob die Kandidatur von den Fraktionen unterstützt wird oder nicht. Das letzte Wort aber hat dann der Rat am 15. September – vorausgesetzt, die Bewerbung bleibt bis dahin bestehen.

◼︎ Bekanntes Gesicht als neuer Erster Stadtrat 

Interessant ist, dass Markus Moßmann nach dem angekündigten Ausscheiden von Gabriele Lukoschek nun neuer Erster Stadtrat der Stadt Lüneburg werden soll. Als ehemaliger Mädge-Gefolgsmann dürfte er bei der grünen Oberbürgermeisterin eigentlich keine guten Karten haben. Eine solche Mädge-Nähe hatte letztlich schon Pia Steinrücke einige Steine in den Weg bei ihrer Kandidatur für den OB-Chefsessel gelegt, die Grüne Kalisch obsiegte.

Doch Moßmann ist neben Stadtbaurätin Heike Gundermann aktuell dienstältester Dezernent der Stadt. Während Gundermann aber schon in wenigen Jahren ihren Ruhestand antreten wird, hat Moßmann noch ausreichend Dienstjahre vor sich. Eine neue Sozialdezernentin hat da ebenso wenig eine Chance wie der oder die noch unbekannte Kandidat, der die Lücke für die ausscheidende Stadtkämmerin und bisherige Erste Stadträtin Lukoschek ausfüllen soll.

Dass Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch sich trotz seiner bisherigen Mädge-treue für den Verkehrs- und Rechtsdezerneten Moßmanns ausspricht, hat wohl auch damit zu tun, dass er als loyaler Rathaus-Arbeiter gilt. Und vielleicht auch damit, dass Rathaus-Insidern zufolge die Oberbürgermeisterin eher die Zusammenarbeit mit Männern als mit Frauen in ihrer unmittelbaren Umgebung schätzen soll. 

 

 

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