Einsparungen bei den Personalkosten - Linke lehnen Nachtragswirtschaftsplan ab
Lüneburg, 15.10.2020 - Einen Umsatzeinbruch von rund einer Million Euro muss die Volkshochschule Region Lüneburg (VHS) verkraften. Dies geht aus dem jetzt vorgelegten Nachtragswirtschaftsplan für 2020 hervor, der mehrheitliche Zustimmung im jüngsten Wirtschaftsausschuss erfuhr. Lediglich die Linken lehnten den Nachtragswirtschaftsplan ab. Mitarbeiter in der Krise zu entlassen, sei unsozial, erklärte Linken-Ausschussmitglied Michèl Pauly.
Von 3,6 auf 2,6 Millionen Euro schrumpfen die Erlöse, die von der VHS in diesem Jahr voraussichtlich erzielt werden. Als Grund für den drastischen Einbruch wird vor allem die Corona-Krise angeführt, zahlreiche Kurse mussten zu Beginn der Krise angesagt werden. Die gemeinnützige Bildungs- und Kulturgesellschaft Hansetstadt und Landkreis Lüneburg GmbH als Träger der VHS geht in ihrem jetzt vorgelegten Nachtragsplan von einem negativen Betriebsergebnis in Höhe von 556.000 Euro aus. Ursprünglich war mit einem Verlust von lediglich 60.000 Euro gerechnet worden.
Wie dem Plan zu entnehmen ist, wäre das Defizit sogar um rund 620.000 Euro höher ausgefallen, wenn nicht Einsparungen in dieser Größenordnung allein beim Personal vorgenommen würden. So sollen knapp 385.000 Euro bei den Honoraren für freie Mitarbeiter sowie rund 238.000 Euro bei den Gehältern eingespart werden.
Diese Einsparungen aber lehnen die Linken ab. Pauly: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können für Corona nichts. Sie jetzt inmitten dieser Krise zu entlassen, ist unsozial. Einige Festangestellte, die in Kurzarbeit geschickt werden, trifft die Schieflage der VHS aktuell schon hart. Noch härter trifft es aber die vielen Honorarkräfte wie z.B. Sprachlehrerinnen oder andere Kursleiterinnen, die de facto den Kursbetrieb am Laufen halten, aber keinerlei Lobby haben und oft genug nur scheinselbstständig sind." Indem die VHS jetzt die Honorare streicht, mache man sie faktisch arbeitslos. Eigentlich aber sei es sogar "noch schlimmer", denn für sie gebe es nicht die Möglichkeit der Kurzarbeit und auch kein Arbeitslosengeld. "Ihnen droht der sofortige Fall in das Hartz IV-System. Das müssen wir unbedingt verhindern."
Pauly hat als einziges Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und städtische Beteiligungen gegen den Nachtragsplan gestimmt. Er begründete dies damit, dass die VHS eine kommunale Einrichtung sei und daher auch eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft habe.