Danny Kolbe leitet seit kurzem das Lüneburger Stadtarchiv
Lüneburg, 14.11.2024 - Bislang leite Danny Kolbe das Lüneburger Stadtarchiv kommissarisch, seit Oktober ist er offiziell Chef des Archivs an der Wallstraße mit einem Team von 22 Mitarbeitern. "Ich möchte das Bewusstsein in der Stadtgesellschaft fördern, dass das Stadtarchiv eine wichtige Anlaufstelle ist. Die Leute sollen wissen, dass sie uns sowohl Infos bringen können als auch Antworten von uns erhalten", sagt Kolbe zu seiner neuen Aufgabe.
Nach seinem Studium an der Fachhochschule für Archivwesen in Marburg und ersten beruflichen Stationen in Schwerin und Hamburg fing der Diplom-Archivar in Lüneburg an, in dem er zwanzig Jahre lang als stellvertretender Leiter tätig war. In dieser Zeit hat der 44-Jährige miterlebt, wie sich die Archivarbeit verändert hat: Während man früher mühselig auf Karteikarten, in Findbüchern oder direkt im Magazin stöbern musste, genügen heute gezielte Klicks in der Online-Datenbank.
Seit 2006 digitalisieren die Mitarbeiter die Lüneburger Bestände: Zunächst wurden nur die beschreibenden Infos erfasst, seit zehn Jahren auch das Archivgut selbst – und das sind immerhin rund fünf Kilometer an Material. Dabei kommt auch ein besonderer Großformatscanner zum Einsatz, der schonend und behutsam digitale Kopien von Zeitungsartikeln, Fotos und Büchern erstellt.
Das archivierte Gut ist vielfältig: Es gibt Urkunden, Amtsbücher und Akten der städtischen Verwaltung seit 1229, aber auch Fotos und Videos aus neuerer Zeit bis heute. So vielfältig wie die Bestände sind auch die Aufgaben des Chef-Archivars: "Ich hinterfrage zum Beispiel Prozesse, entscheide darüber, welche Unterlagen ins Archiv kommen, kümmere mich um die personellen, räumlichen und finanziellen Ressourcen, motiviere und fördere. Das ist herausfordernd, macht aber auch viel Spaß", sagt Kolbe.
◼︎ LZ-Archiv jetzt auch im Stadtarchiv
Inzwischen ist auch Heidi Staack mit von der Partie. Sie ist zwar weiterhin Mitarbeiterin der "Landeszeitung", wo sie viele Jahre das LZ-Archiv gepflegt und betreut hat, doch mit dem vor einem Jahr gestarteten Umzug des Archivs vom Platz Am Sande ins Stadtarchiv wurde ihr Arbeitsplatz gleich mit an die Wallstraße verlegt. Dort sorgt sie jetzt dafür, dass die Schätze der LZ in das neue Archivsystem der Stadt eingearbeitet werden. Der bequeme Blick ins LZ-Archiv online vom heimischen PC aus, wie es LZ-Kunden lange möglich war, ist aber vorbei. Jetzt geht es nur noch vor Ort.
Das Stadtarchiv in der Wallstraße 4 ist Dienstag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 16 Uhr geöffnet.