Utopie-Konferenz an der Leuphana mit bekannten Protagonisten
Lüneburg, 11.08.2024 - Vertrauen zwischen Menschen ist die Basis für gutes Gedeihen. Wenn aber der Staat von Vertrauen spricht, ist Wachsamkeit geboten. "Vertrauen – eine utopische Praxis?" Um diese Frage geht es bei der Utopie-Konferenz der Leuphana Universität vom 29. bis 31. August in Lüneburg. Die Transformationsforscherin Maja Göpel und die Schriftstellerin Jagoda Marinić laden als Gastgeberinnen der Konferenz dazu ein, "in unsicheren Zeiten die Zukunft des Vertrauens zu erkunden", wie die Universität mitteilte. Willkommen sind Interessierte aus der ganzen Republik und darüber hinaus.
Wie utopisch das Vertrauen angesichts von Krisen und Kriegen ist, fragen sich zum Konferenzauftakt Jennifer Morgan, die Sonderbeauftragte der Bundesregierung für internationale Klimapolitik, die Philosophin Eva von Redecker und der Journalist Michel Friedman. Über "Ungleichheit und Vertrauen" spricht der Youtuber Tilo Jung mit Moritz Schularick, dem Präsidenten des Kiel Institut für Weltwirtschaft.
Konferenzleiter Sven Prien-Ribcke meint: "Vertrauen könnte der Gegenentwurf zur autoritären Versuchung sein. Die Utopie-Konferenz möchte dem Vertrauen auf die Spur kommen – mit inspirierenden Bühnengesprächen im Libeskind Auditorium und direktem Austausch in Werkstätten, Denkräumen und der 'Langen Nacht der Utopien'."
Bei der Utopie-Konferenz dabei sind unter anderen die Schauspielerin und Autorin Katja Riemann, die Aktivistin und Ökonomin Betiel Berhe, die Neurowissenschaftlerin Maren Urner, der Soziologe Heinz Bude, die Journalistin Ulrike Herrmann und der Schriftsteller Wolfram Eilenberger.
Aus Rom reist Florence Gaub an, die Forschungsdirektorin der dortigen Nato-Akademie. Aus Wien kommt Barbara Blaha, die Gründerin des Momentum Instituts. Dabei ist auch die Politikwissenschaftlerin und Künstlerin Liya Yu. Gerade von Taipeh nach Berlin übergesiedelt hat sie den Begriff "Neuropolitik" im Gepäck, mit dem sie Diskussionsfronten überbrücken will.
In den Werkstätten der Utopie-Konferenz geht es um möglichst konkrete und visionäre Ideen, das gesellschaftliche Vertrauen zu stärken. Die Ungleichheitsforscherin Martyna Linartas denkt mit den Teilnehmern über Alternativen zum "Überreichtum" nach. Der Informatiker und Philosoph Stefan Ullrich lotet aus, wie sich Künstliche Intelligenz für eine nachhaltige Gesellschaft einsetzen lässt. Der Filmemacher und Journalist Reinhard Kahl versammelt unter dem Titel "Vertrauen ist gut, Zutrauen ist besser" Praktiker und Vordenker für eine gute Schule. Mit dabei sind Stefan Ruppaner und Maxi Heß, die Schulleiter der Alemannen Schule in Wutöschingen beziehungsweise Universitätsschule Dresden.
Interessierte sind willkommen, an der Utopie-Konferenz mitzuwirken. Anmeldungen sind unter www.leuphana.de/utopie möglich.