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Stadt der Dosen-Künste

Lüneburg legt Nachwuchs-Projekt für Graffiti-Sprayer auf – Fotogalerie der bedeutendsten Kunstwerke

Kreativ, gesellschaftskritisch, mittendrin – die Lüneburger Sprayer-Szene ist omnipräsent. Foto: LGheuteLüneburg, 12.07.2024 - Die asiatischen Länder – ein kunstverlassener Ort? Eine gewagte Frage, doch anders ist kaum zu erklären, warum es dort, im Gegensatz zu hier, so gut wie keine Graffiti gibt. Schließlich gelten sie als "Kunst aus der Sprühdose", wie die Lüneburger Stadtverwaltung immer wieder betont. Und weil die Stadt zwar wenig Geld, das Rathaus aber ein großes Herz für Nachwuchs-Sprayer hat, dürfen sie sich mit fachkundiger Unterstützung jetzt an freigegebenen Containern versuchen, bevor sie ganz Lüneburg und Umgebung mit ihrer Kunst entzücken. Nachfolgend ein nicht immer ernstzunehmender Blick in die neuesten Entwicklungen in der Lüneburger Kunstszene und eine Auswahl ihrer bedeutendsten Werke.

Nachwuchs muss gefördert werden, das weiß auch die Stadtverwaltung. Gerade angehende Künstler brauchen die Unterstützung und die aufmunternde Zustimmung ihrer Mitmenschen, um ihrer noch ungefesselten Kreativität freien Lauf lassen zu können. Einem Glücksfall kommt daher gleich, dass Lüneburg auf die fachkundige Expertise und Mitarbeit von Claas Hoffmann, einem Meister des Graffiti-Genres, zurückgreifen kann. Zur Freude aller hat er sich bereit erklärt, einen Workshop für Jung-Sprayer anzubieten.

Das Besondere daran: Nicht im Verborgenen, sondern draußen, im wahren Leben, sollen die Nachwuchskünstler lernen, wie sie eins werden mit ihrer Dose und ihre innersten Gefühle mit wohldosiertem Druck auf die zumeist noch jungfräuliche Fläche zu übertragen. Der Ort dieser kunstästhetischen Annäherung: die von der Stadtverwaltung freigegebenen Container am Skatepark an den Lüneburger Sülzwiesen.  

Ein bekannter Lüneburger Fachmarkt-Händler und Kunst-Mäzen, der Name und Wohnort nicht genannt haben möchte, ist voll des Lobes über das jetzt anlaufende Projekt. Gegenüber LGheute fasste er seine Freude und seinen Respekt gegenüber den engagierten jungen Menschen in diesen Worten zusammen: "Erst die nach uns kommenden Generationen werden die ungeheure künstlerische Dimension ermessen, für die hier und jetzt die Grundlagen gelegt werden." An die Nachwuchs-Künstler gerichtet hatte er nur eine Botschaft: "Geht hinaus und sprayt Euch frei!" 

◼︎ "Schmierereien" nicht überbewerten

Die Stadtverwaltung wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass regelmäßig und in Absprache mit der Sprayer-Szene geprüft werde, welche Flächen im Stadtgebiet für Graffiti-Kunst genutzt werden dürfen. Vor allem Unterführungen seien ein beliebter Ort. Nur: "Das sind Bereiche, in denen wir oft illegale Graffiti und Schmierereien haben. Wir unterstützen es daher, wenn die Wände betreut und professionell bemalt werden", sagt Uta Hesebeck. Da sie nicht für den Kultursektor, sondern nur für Straßen und Brücken in Lüneburg zuständig ist, sollte ihr abwertender Ausdruck "Schmierereien" nicht überbewertet werden, erklärt der Kultur-Mäzen und ergänzt: "Picassos frühe Werke gelten bei Kunstsammlern heute als besonders wertvolle Stücke und werden entsprechend hochpreisig gehandelt."

◼︎ Hoffnung auf Fördermittel

Wann die erste Kulturreise Lüneburger Sprayer zu den noch wenig Graffiti-affinen Künstlern in Singapur startet, ist nicht bekannt. Wie aus der Sprayer-Szene zu hören ist, gebe der Haushalt der Stadt eine Reise für eine zwölfköpfige Delegation samt Spraydosen in die asiatische Metropole derzeit nicht her. Man sei aber optimistisch, hierfür Fördermittel bei Bund und Land einwerben zu können.  

◼︎ Lüneburgs schönste Kunstwerke – eine Auswahl

Kalandstraße:

Kalandstraße:

Foto: LGheuteIlmenaustraße:

Foto: LGheute

 

 

 

 

 

 

 

Hinter der Bardowicker Mauer:

Foto: LGheute

Hinter der Bardowicker Mauer:

Foto: LGheute

Egersdorffstraße:

Foto: LGheute

 

 

 

 

 

 

 

Reichenbach-Brücke:

Foto: LGheute

Wilschenbrucher Weg: 

Foto: LGheute

Am Berge:

Foto: LGheute

 

 

 

 

 

 

 

 

  

◼︎ Wo die nächsten Kunstwerke entstehen

Bardowicker Straße:

Foto: LGheute

Ilmenaustraße:

Foto: LGheute

Baumstraße:

Foto: LGheute

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