Lüneburg soll noch in diesem Sommer einen Pop-Up Beach-Club bekommen
Lüneburg, 27.06.2021 - "Wo bitte geht's zum Strand?" Wer diese Frage einem Lüneburger stellt, wird bestenfalls einen mitleidigen Blick, vor allem aber ein unwissendes Achselzucken ernten. Bislang jedenfalls. Denn schon bald soll es auch in Lüneburg echtes Sylt- und Mallorca-Feeling geben, zumindest Ansätze davon. Auf dem früheren Exerzierplatz der ehemaligen Kaserne an der Bockelmannstraße soll noch in diesem Sommer ein Beach-Club entstehen.
Ein genaues Datum könne er noch nicht sagen, man arbeite aber auf Hochtouren daran, sagt Dennis Teppler. "Wir wollen es zwar schnell, aber auch gut umsetzen", sagt der Gastronom, der in Lüneburg das Restaurant "ZweiLieben" betreibt. Zusammen mit Jan-Paul Brüning und Merlin Nikulka von der Cocktail-Bar "Havn" will er den Beach-Club ins Leben rufen.
Die Drei wollen damit eine Idee in die Tat umsetzen, die Lüneburgs Sozialdezernentin Pia Steinrücke kürzlich angeregt hatte. Gerade solche "niedrigschwelligen Alternativen" hätten bislang im Stadtgebiet gefehlt, sagt Steinrücke, die zugleich betont, dass es eine Alternative zur Stint-Brücke und nicht als Verdrängung von der Brücke zu verstehen sei.
Geplant ist ein sogenannter "Pop-Up Beach-Club", wie die künftigen Betreiber betonen. Sie wollen den Club neben ihrem üblichen Tagesgeschäft stemmen. Dennoch ist geplant, die Location täglich bis etwa 22 oder 23 Uhr zu öffnen. Der Eintritt ist kostenlos. Es wird eine Bar sowie einen Kiosk-Verkauf geben – eine "Verzehrpflicht" dagegen nicht. Besucher können sich im Beach-Club also auch einfach so treffen und Zeit verbringen.
Neben dem kulinarischen Angebot haben die drei jungen Männer erste weitere Ideen für die Fläche, wie Jan-Paul Brüning skizziert: "Wir können uns eine Beachvolleyball-Area und eine Fläche zum Spielen für Kinder vorstellen. Auch Kunst und Kultur sollen nicht zu kurz kommen." So könnten auf dem Beach auch Veranstaltungen mit vor allem lokalen Künstlern stattfinden, etwa Poetry-Slam, Lesungen oder kleine Konzerte.
Ein Treffpunkt für Jung und Alt sieht Merlin Nikulka in dem neuen Angebot. Ihm schwebt vor, mitten auf der asphaltierten Fläche, die etwa 5.000 Quadratmeter groß ist, zunächst rund 2.000 bis 3.000 Quadratmeter zu bespielen und das Angebot je nach Bedarf später auszuweiten. Das Gelände soll eingezäunt werden, um eine Abgrenzung zur Straße zu schaffen. In enger Abstimmung mit der Hansestadt soll zudem ein Sicherheits- und Hygienekonzept entstehen.
Die Fläche befindet sich nicht im Besitz der Hansestadt, der Eigentümer soll sich aber von dem Konzept überzeugt gezeigt und grünes Licht gegeben haben. Aktuell stehen auf dem Parkplatz zwei Drive-In-Teststationen. Eine wird für den Beach-Club abgebaut. Die andere soll stehen bleiben und als fußläufig erreichbare Teststation in das Areal integriert werden. Nicht ausschließlich für Beach-Club-Besucher, aber eben auch für eben diese.
Wie auf dem eher nüchternen Platz Strand-Atmosphäre gezaubert werden soll, ob dort tonnenweise Sand abgeladen, Strandkörbe aufgestellt und Spaten zum Sandburgenbauen bereitgestellt werden, darüber haben sich die Betreiber noch nicht ausgelassen. Man darf also gespannt sein, ob es die Lüneburger demnächst mit Badelatschen und Sonnencreme an den Bockelmann-Beach zieht. Handtücher zum Reservieren der besten Plätze sollten aber vorsorglich schon einmal bereitgehalten werden.