Sparkasse Lüneburg unterstützt Kriseninterventionsteam mit 4000 Euro
Lüneburg, 06.04.2014 - Sie leisten Erste Hilfe für die Psyche: Seit einem Jahr arbeiten Ehrenamtliche in dem Kriseninterventionsteam für Kinder und Jugendliche (KIT KJ) in der Region. Rettungsdienste und Polizei rufen die Fachleute zu Hilfe, wenn bei einem Notfall die Gefahr besteht, dass Kinder und Jugendliche ein Trauma davon tragen. Anlass war ein familiäres Gewaltverbrechen im Landkreis vor einigen Jahren: Wer leistet akut Hilfe bei den Kindern? Damals gab es kein KIT KJ, heute kann die Polizei rund um die Uhr einen Experten für psychosoziale Hilfe per Handy erreichen. 13 Einsätze hatte das Team bereits.
"Jeder der Ehrenamtlichen arbeitet hauptberuflich im Bereich Jugendhilfe, Kinderschutz oder Kinder- und Jugendpsychiatrie“, sagt Godeke Klinge, der das Projekt gemeinsam mit Chefarzt Dr. Alexander Naumann von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Klinik Lüneburg initiiert hat. "Zusätzlich haben alle eine Ausbildung in psychosozialer Akuthilfe gemacht und verfügen für die verschiedensten Zusatzqualifikationen von Traumatherapie über Trauerbegleitung bis zu Konfliktlösung und Elternberatung.“
Das Kriseninterventionsteam ist ein Gemeinschaftsprojekt von Pädagogischer Initiative (PädIn) e.V., Psychiatrischer Klinik Lüneburg und Kinderschutzbund Lüneburg. Das konfessionsfreie KIT KJ arbeitet in enger Zusammenarbeit mit Polizei, Rettungsdiensten, Feuerwehr, Bundespolizei, Jugendämtern, Kriminalpräventionsrat, Notfallseelsorge der Kirchen sowie Landesschulbehörde.
Ziel ist, eine spätere Traumatisierung der Kinder und Jugendlichen zu vermeiden, erklärt Dr. Alexander Tewes, Leitender Psychologe an der Klinik. "Das Team kommt in allen Fällen zum Einsatz, die potenziell traumatisierend sind. Von Gewalt in der Familie über Vergewaltigung bis zu Unfällen.“ Monika Montz vom Kinderschutzbund ergänzt: „Wir haben auch an der Amoklauf-Übung am Schulzentrum Embsen teilgenommen, sind selbst erst am Morgen alarmiert worden.“
Der Einsatz ist für den Anforderer kostenfrei, die Mitglieder des Teams arbeiten ehrenamtlich. Da sich das Projekt aus Spenden finanziert, waren die Ehrenamtlichen froh, dass das Team vom KIT KJ zu den Gewinnern der vergangenen Förderrunde von "Das tut gut" der Sparkasse Lüneburg gehört und 4.000 Euro für seine Arbeit erhält.
Sparkassen-Bereichsleiter Hermann Struck freut sich, dass viele Sparkassen-Kunden für das KIT KJ gestimmt haben. "So können wir über unsere Spende einen wichtigen Beitrag für den Anschub des Projekts leisten.“ Gleichzeitig ruft Struck zu neuen Anträgen auf: "Auch in der aktuellen laufenden Förderrunde stellen wir wieder 160.000 Euro im Fördertopf von 'Das tut gut' zur Verfügung." Neu in diesem Jahr: Alle Projektträger können in den Filialen der Sparkasse mit einem Infostand Werbung für ihr Projekt machen. Und am 28. Juni findet eine Messe in der Filiale An der Münze statt, in der sich Lüneburger Projekte präsentieren können.