Neues Projekt für Kinder im Ostpreußischen Landesmuseum kommt gut an
Lüneburg, 18.10.2013 - Insgesamt 30 Kinder zwischen 6 und 9 Jahren der AWO-Kindertagesstätte und der Kindertafel Lüneburg machen mit beim Projekt "Die klingende Box - Brücke zu meiner Heimat", das am 15. August dieses Jahres mit dem Ostpreußischen Landesmuseum an den Start ging. "Das Projekt ist toll angelaufen. Die Kinder haben viel Freude daran und wir möchten gern weitermachen", so die neue Leiterin der AWO-Kindertagesstätte in Lüneburg. Kinder und Eltern entdecken verschiedene Lieder ihrer Herkunftsländer, die sie mit einer Musikpädagogin einüben und gemeinsam singen. Bis Ende des Jahres arbeitet das Landesmuseum mit den beiden Kooperationspartnern zusammen.
Der Prozess wird von den Kindern mit selbst gewählten Mitteln - Collagen, Video, Foto oder MP3-Player - dokumentiert und in einer Ausstellung "Die klingende Box - Brücke zu meiner Heimat" dargestellt. Ein abschließendes internationales Singfest am 24. November 2013 15 Uhr mit gleichzeitiger Eröffnung der selbstgestalteten Ausstellung im Foyer des Ostpreußischen Landesmuseums rundet das Projekt ab.
Kultur und nationale Identität - das sind zwei Themenfelder, die eng miteinander zusammenhängen. Sprache ist ein identitätsstiftendes Merkmal der Menschen. Aber inwiefern leisten auch die Künste und insbesondere die Musik, die ja lange als eine universelle, für alle gleichermaßen verständliche Sprache bezeichnet worden ist, einen Beitrag zur Verständigung und zur Identitätsfindung der Menschen?
Dieser Frage ging schon im 18. Jahrhundert der aus Ostpreußen stammende Gelehrte und Humanist Johann Gottfried Herder (1744 - 1803) nach, der in der Dauerausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums seine gebührende Beachtung findet. Herder sammelte Lieder und Texte aus ganz Europa. Die erste Fassung seiner Liedsammlung erschien 1778/79 unter dem Namen "Volkslieder". Die zweite Fassung erschien 1807 nach seinem Tod unter dem Namen "Stimmen der Völker in Liedern", die erste systematische Sammlung von Volksliedern. "An seine Tradition wollen wir mit unserem Projekt 'Die klingende Box - Brücke zu meiner Heimat' anknüpfen", teilte das Landesmuseum mit.
Im Rahmen des Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" erhielt das Ostpreußische Landesmuseum die Zuwendung für eine außerschulische Maßnahme: MuseobilBOX - Museum zum Selbermachen. Das Programm richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche, die erschwerten Zugang zur Kulturellen Bildung haben.
Die Anregung zum Mitmchen kam vom Bundesverband Museumspädagogik. Nach einem strengen Bewerbungsverfahren wurden bundesweit erstmals 47 Maßnahmen bewilligt. Jedes Museum musste sich dafür zwei außerschulische Kooperationspartner suchen. Damit profitieren in diesem Jahr insgesamt 800 Kinder und Jugendliche von diesen Kooperationsprojekten. Sie werden rund 650 Museums-Boxen gestalten. Auch danach wird die Arbeit weitergehen: Bis zu zehn Millionen Euro Fördergelder stehen dem Verband für Museumspädagogik für die kommenden fünf Jahre zur Verfügung.