Insgesamt 22 Fahrzeuge durch herabgeworfene Teile verunfallt
Lüneburg, 09.06.2025 - Großer Ermittlungserfolg der Polizeidirektion Lüneburg: Nachdem Unbekannte zwischen dem 2. und 3. Juni drei Mal Gegenstände von Autobahnbrücken geworfen hatten, konnte die Polizei jetzt zwei Tatverdächtige identifizieren und festnehmen. Die Taten ereigneten sich an Autobahnen in den Landkreisen Heidekreis, Harburg und Rotenburg (Wümme). Die Polizei ermittelt neben gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr auch wegen versuchter Tötung.
Bei den drei Taten hatten die Täter einen über zwei Meter langen Teil eines Baumstamms sowie Teile von Baustellenabsperrungen auf die Autobahnen geworfen. Insgesamt verunfallten dadurch 22 Fahrzeuge, nachdem mehrere Personen kurzzeitig die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verloren hatten. Nur durch "glückliche Gesamtumstände" sei dabei kein Mensch zu Schaden gekommen, teilte die Polizei mit. Die Ermittlungen, insbesondere zur Motivlage, werden intensiv fortgeführt.
Maßgeblich zu dem Ermittlungserfolg hat die Polizeiinspektion Heidekreis beigetragen, bei der auch eine Sonderkommission eingerichtet wurde und auch die anschließenden Festnahmen der beiden Täter erfolgte. Zusätzlich waren die Kontroll- und Fahndungstätigkeiten an relevanten Orten in Autobahnnähe verstärkt und die polizeiliche Präsenz deutlich erhöht worden, heißt es in dem Polizeibericht. Eine Vielzahl von Polizeikräften aus der gesamten Polizeidirektion Lüneburg sowie der Bereitschaftspolizei waren in die Maßnahmen eingebunden.
Nach intensiven Fahndungsmaßnahmen konnte bereits in der Nacht auf den 6. Juni ein Tatverdächtiger im Raum Hamburg durch Spezialeinheiten der Niedersächsischen Polizei festgenommen werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lüneburg erließ das Amtsgericht Soltau einen Untersuchungshaftbefehl gegen den 31 Jahre alten Mann. Im Zuge der weiteren Ermittlungen konnte ein zweiter Tatverdächtiger im Alter von 22 Jahren identifiziert und in den Abendstunden des 6. Juni in Ingolstadt festgenommen
werden. Auch gegen ihn wurde im Anschluss ein Untersuchungshaftbefehl erlassen. Beide Tatverdächtige sind jetzt in Untersuchungshaft.
Polizeipräsident Thomas Ring sagt dazu: "Ich bin erleichtert, dass die mutmaßlichen Täter gefasst wurden. Dank intensiver Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen der eingesetzten Kräfte sowie der hervorragenden Zusammenarbeit unserer Ermittlerinnen und Ermittler mit den Staatsanwaltschaften Lüneburg und Verden (Aller) ist uns ein schneller und wichtiger Ermittlungserfolg gelungen. Bei derartigen Taten handelt es sich um schwere Straftaten, bei denen leichtsinnig das Leben von Unbeteiligten in Gefahr gebracht wird."
Weitere Details zu den Tatverdächtigen und den laufenden Ermittlungen können aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht veröffentlicht werden, wie die Polizei erklärte.