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Elbe-Hochwasser: Beeindruckende Welle der Hilfsbereitschaft

Viele Hundert Freiwillige - Vorerst kein weiterer Bedarf - Prognose: Höchstwasserstände werden stellenweise überschritten

Bleckede/Hannover, 06.06.2013 - Der großen Hochwasserwelle der Elbe, die an diesem Wochenende den Landkreis Lüneburg erreichen wird, haben die Menschen in diesem Landkreis eine große Welle der Hilfsbereitschaft und Tatkraft entgegengesetzt. Hunderte freiwillige Helfer waren den Aufrufen des Landkreises und der betroffenen Samtgemeinden gefolgt und hatten sich an den Einsatzorten in Scharnebeck, Bleckede und im Amt Neuhaus gemeldet.

Die Bereitschaft der Bevölkerung zu helfen war so groß, dass der Landkreis die anstehenden Arbeiten mit den jetzt zur Verfügung stehenden Kräften vorerst gut erledigen kann. Zusammen mit den Einsatzkräften der Feuerwehren und Bundeswehr befinden sich derzeit ausreichend Helfer an den Einsatzstellen, teilte der Landkreis mit.

Der Einsatz der vielen Helfer muss jetzt vor Ort  koordiniert werden. "Das Ziel, die Deiche auf einer Länge von 76 Kilometer mit Sandsäcken um 30 Zentimeter zu erhöhen, bevor die Hochwasserwelle den Landkreis erreicht, wird mit den jetzigen Kräften erreicht werden können", so der Landkreis heute. Sollte sich die Situation jedoch ändern, wird der Landkreis erneut zur freiwilligen Mitarbeit aufrufen.

Aktuelle Prognose: Höchstwasserstände werden teilweise überschritten 

Aufgrund der neuen Prognosen damit zu rechnen, dass die Richtwasserstände für die Alarmstufe IV der Deichverteidigungsordnungen des Landkreises Lüneburg für den Neuhauser Deich- und Unterhaltungsverband und des Artlenburger Deichverbandes voraussichtlich am Sonntag, 9. Juni, erreicht und in den darauffolgenden Tagen überschritten werden, teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit.

In den Prognosen der Hochwasservorhersagezentrale Magdeburg werden nach heutigem Kenntnisstand die Höchstwasserstande der Hochwasserereignisse von 2011 bzw. 2002 in etwa erreicht und an einigen Pegeln überschritten. Der vorausgesagte Höchstwasserstand am Pegel Dömitz liegt mit 685 Zentimeter a.P. 13 Zentimeter über dem Hochwasserereignis von 2011.   

Derzeit passiert der Hochwasserscheitel den Raum Dresden und wird voraussichtlich sechs Tage später, demnach also Mitte der kommenden Woche, Niedersachsen erreichen.

 140.000 Sandsäcke in Bleckede gefüllt

An den fünf Sandsackfüllstationen in Bleckede wurde auch heute wieder mit Hochdruck gearbeitet. Seit Dienstagabend wurden im Bereich Bleckede rund 140.000 Sandsäcke gefüllt und teilweise zur Deicherhöhung verbaut. Neben den Bleckeder Einsatzkräften sind die Bundeswehr, die Kreisfeuerwehrbereitschaften Grafschaft Bentheim und Stade sowie hunderte freiwillige Helfer im Einsatz.

Die Deicherhöhung zwischen Radegast und Bleckede ist bereits sehr weit fortgeschritten, meldete die Stadt am Nachmittag. Am Abend wurde die Spundwand in Alt Garge geschlossen.

 Feuerwehr Bardowick im Amt Neuhaus im Einsatz

Seit Dienstagabend befinden sich die Feuerwehren der Samtgemeinde Bardowick mit mehreren hundert Kameraden im Wechsel im Einsatz. Einsatzschwerpunkt ist die Sandabfüllstation in Stiepelse im Amt Neuhaus. Dort haben die Einsatzkräfte aus der Samtgemeinde Bardowick in Zusammenarbeit mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft Uelzen, dem THW und freiwilligen Helfern aus dem Amt Neuhaus bisher mehr als 120.000 Sandsäcke abgefüllt. 35.000 davon wurden auf über 360 Europaletten verpackt, weitere 500 Europaletten sollen in den nächsten Stunden eintreffen und dann mit Sandsäcken bepackt werden.

Um den Bedarf an frischen Kräften zu sichern, hat die Führung der Samtgemeindefeuerwehr Bardowick am Mittwochabend ein Zwei-Schicht-System eingeführt. Im Wechsel von Tag und Nacht werden nun die Einsatzkräfte regelmäßig nach 12 Stunden Einsatz abgelöst, um nötige Ruhepausen gewährleisten zu können. Unterdessen sind auch Kräfte weiterer Kreisfeuerwehren aus ganz Niedersachsen und die Bundeswehr im Katastrophengebiet eingetroffen.

 

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