Am Tag des offenen Denkmals gab es in Bardowick eine besondere Aktion
Bardowick, 11.09.2018 - Anlässlich des Tags des offenen Denkmals gab es an der alten Schleuse in Bardowick am vergangenen Wochenende eine besondere Aktion. Nicht nur der Salzewer aus Lüneburg hatte sich auf den Weg nach Bardowick gemacht, auch ein kleines, altes und wieder flottgemachtes Rettungsboot gesellte sich unverhofft dazu. Entstanden war diese Begegnung aus einer Notlage heraus wie der Radbrucher Achim Gründel in seinem nachfolgenden Bericht erläutert.
Manchmal entsteht aus einer Notlage eine tolle Aktion. Wie an jedem Denkmaltag hat der Verein "Historische Ilmenau" zusammen mit den Ewer-Fahrern und den Binnenschiffern eine Besichtigung von Nadelwehr, Schleuse und Binnenschiff in Bardowick organisiert. Allerdings untersagte das für die Anlage zuständige Wasserschifffahrtsamt in Lauenburg das Betreten der Schleuse. "Zu unsicher", hieß es. Angesichts der Bemühungen des Vereins um den Erhalt der Schleusen und Nadelwehre an der Ilmenau erscheint dieses Verbot doch in einem merkwürdigen Lichte.
Spontan holte Vereinsmitglied Claus Meyer darauf sein Boot aus dem Schuppen. Er hatte über Jahre ein historisches, motorbetriebenes Rettungsboot wieder fahrtüchtig gemacht. Gemeinsam mit Bernd Strauch und einigen Mitstreitern wurde damit ein Shuttelfährbetrieb organisiert.
Das gefiel nicht nur den vielen Besuchern gut, auch die Vereinsaktivisten hatten ihren Spaß. Die Besucher erhielten nun einmalige Blicke auf das Nadelwehr von der Wasserseite. Besonders spannend wurde es, wenn zugleich auch noch der Salzewer aus Lüneburg mit Gästen eintraf, dann war an der Ilmenauschleuse wie einst Hochbetrieb. Mag mancher auch bedauern, dass der Ewer am Denkmaltag nicht ständig im Lüneburger Hafen präsent war, so ist doch die Ilmenaufahrt der eigentliche Zweck des Schiffes. Dank der funktionierenden Nadelwehre bleibt der Fluss auch noch bei Trockenheit schiffbar.
Viele Besucher kombinierten den Schleusenausflug mit einem Gang über den nahen Nikolaihof, der sich mit seinem besonderen Ambiente präsentierte. Die frühere mittelalterliche Leprosenanstalt wird heute als Bücherei, Kirche und Wohnung genutzt und ist ein einmaliger Schatz der norddeutschen Backsteingotik.
Zu hoffen ist, dass sich am nächsten Denkmaltag wieder so viele Ehrenamtliche zusammenfinden, um den Besuchern diese besonderen Einblicke zu ermöglichen. Dann sollte es auch beim Ilmenaushuttle bleiben.
Autor: Achim Gründel