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Aufgelesen: Wenn der Wunsch Vater des Gedankens ist

Foto: LGheute16.01.2025 - Was nicht sein darf, das nicht sein kann. Nicht nur bei Politikern ist diese dem Dichter Christian Morgenstern zugeschriebene Schein-Erkenntnis beliebt, auch die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg findet offenbar Gefallen an der Selbsttäuschung. Die in die Jahre gekommenen Atomkraftgegner verkündeten kürzlich, Atomkraft habe keine Zukunft mehr. Heute nun wurden sie von der Internationalen Energieagentur (IEA) eines Besseren belehrt. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Elektrizität stehe die Kernkraft vor einer weltweiten Renaissance. 

Das Interesse an der Atomenergie sei so groß wie seit der Ölkrise in den 1970er-Jahren nicht mehr, erklärte ein Sprecher der IEA in Paris. Das berichtete am Morgen der Deutschlandfunk. Mehr als 40 Länder strebten demnach einen Aus- oder Neubau von Atomkraftwerken an. Zudem werde die Stromerzeugung aus den 420 Reaktoren weltweit in diesem Jahr einen Höchststand erreichen. Sowohl klassische Industriezweige als auch neue Bereiche wie die Produktion und der Betrieb von Elektroautos benötigten viel Strom. Aber auch die fortschreitende Digitalisierung mit ihren riesigen Datenzentren vergrößerten den weltweiten Energiehunger, hieß es.

Anders die Atomkraftgegner. Atomkraft habe keine Zukunft, so die Bürgerinitiative, die sich auf den Umweltjournalisten Manfred Kriener bezieht, der zur Gründergeneration der linken Tageszeitung "taz" gehört. Das Gemunkel von der Renaissance der Nuklearenergie halte der Realität nicht stand, behauptet der taz-Journalist. Bemerkenswert dabei ist, dass er sich ausgerechnet auf die Energieriesen Siemens und RWE bezieht. Diese, so Kriener, erklärten die Meiler für nicht wettbewerbsfähig. Weltweit gehe der Atomstromanteil immer weiter zurück, während Solar und Windkraft unverändert boomten.

Ob die Zurückhaltung von Siemens und RWE womöglich daran liegt, dass beide Unternehmen massiv in erneuerbare Energie-Systeme investiert haben und ihre Investments durch einen Wiedereinstieg in die Kernenergie gefährdet sehen könnten, erwähnte Kriener nicht.
 
 
 
 
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