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Aufgelesen: Droge AfD

Die FOCUS-Kolumne: Wer sich der AfD anschließt, ist für immer verloren

Aufgelesen06.10.2024 - Seit die AfD bei Landtagswahlen immer neue Erfolge erzielt, werden von der Ampel-Regierung in atemberaubendem Tempo neue Gesetzentwürfe erarbeitet und Verordnungen erlassen. CDU und CSU stehen nicht abseits. Plötzlich geht, was zuvor als unmöglich bis verfassungswidrig abgetan wurde. Not macht eben erfinderisch. Viele AfD-Wähler dürften ob der plötzlichen Hyperaktivität sagen: Na bitte, es geht doch, politischer Druck hilft. Nur: Werden diese Wähler jemals wieder zu den Alt-Parteien zurückkehren? Darum und um die "Enthemmung" als heimliche Triebfeder für den hohen Zuspruch zur AfD geht es in der aktuellen FOCUS-Kolumne von Jan Fleischhauer. 

Was bei den einen für Empörung und Protest sorgt, sind für die anderen oftmals genau die Gründe, sich der AfD anzuschließen: Endlich über Dinge zu sprechen, über die bislang noch nicht einmal nachgedacht werden durfte. Allem voran: der Stopp der massenhaften und unkontrollierten Einwanderung nach Deutschland.

Das Thema beschert der Partei seit 2015 einen Zulauf, den sie zuvor kaum noch zu hoffen wagte. Für viele, die sich der AfD seitdem anschlossen, waren die mit den hohen Flüchtlingszahlen verbundenen Probleme offenbar so groß, dass sie sich auch durch Versuche vor allem aus dem linken Spektrum, als Nazis abgestempelt zu werden, nicht davon abbringen ließen. Selbst der letzte Großversuch, als regierungstreue Organisationen und Medien ein Treffen in Potsdam als Geheimtreffen deklarierten und es gezielt in die Nähe der Wannseekonferenz von 1942 und die millionenfache Vernichtung der Juden rückten, verfing nicht. Die AfD legte nach kurzer Schockstarre weiter zu. 

Einen Grund für den hohen Zuspruch sieht Fleischhauer in der "Enthemmung", die die AfD ihren Wählern und Mitgliedern bietet. "Sich keinen Zwang mehr antun müssen, darin liegt der große Reiz." Und weiter: "Der Witz ist, dass nicht einmal die AfD-Anhänger wollen, dass die Leute, die sie wählen, dann auch regieren. Es geht darum, Rabatz zu machen."  

Wie aber geht es weiter? Was, wenn die AfD in wenigen Jahren so viele Wählerstimmen eingefangen hat, dass Brandmauern überflüssig geworden sind? Jan Fleischhauer zufolge ein nicht unwahrscheinliches Szenario, denn: "Wer einmal den Schritt zur AfD gemacht hat, kommt nicht mehr zurück. Alle Parteien haben an die Konkurrenz Stimmen abgegeben, wie die Schaubilder zur Wählerwanderung zeigen. Die einzige Partei, an die die AfD Stimmen verloren hat, ist das Bündnis Sahra Wagenknecht. Ansonsten: keine Verluste, nichts."

Grund zur Panik also? Aus Sicht von Fleischhauer noch nicht, schließlich hätten vier von fünf Wahlberechtigten in Brandenburg nicht für die AfD gestimmt. Gelegenheit also für die Alt-Parteien, nicht noch mehr Wähler zu verlieren.

Wer Freude an klaren Gedanken und offenen Worten hat, sollte sich die aktuelle FOCUS-Kolumne nicht entgehen lassen. Viel Vergnügen!  

 

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