Wie es nach der Thüringen-Wahl weitergehen soll, dazu hat Jan Fleischhauer eine klare Meinung
08.09.2024 - Politiker haben es nicht leicht. Erst müssen sie sich alles Mögliche einfallen lassen, um unliebsamen Störern wie AfD und BSW in Sachsen und Thüringen keine Plattform zu bieten, um nach den Offenbarungs-Wahlen dann vor der Frage zu stehen, wie ein Großteil des Wählerwillens so ignoriert werden kann, dass es nicht nach Wählertäuschung aussieht. Oder anders ausgedrückt: Wieviel Demokratie ist noch drin, wenn man die eigenen Pfründe nicht verlieren will? In seiner aktuellen FOCUS-Kolumne gibt Jan Fleischhauer darauf klare Antworten.
"Wenn mir jemand sagen würde, ich müsste einen Abend mit Alice Weidel oder Sahra Wagenknecht verbringen, ich wüsste nicht, wie ich mich entscheiden würde. Vielleicht am Ende doch für Alice Weidel. Da kann man immerhin noch die vage Hoffnung haben, dass der fünfte Riesling für Entspannung sorgt. Das ist bei Wagenknecht ausgeschlossen", schreibt Jan Fleischhauer gewohnt mit gewohnt entspanntem Blick von der Seitenlinie auf das politische Geschehen in diesem Land.
Aber neben süffisant-humorvollen Bemerkungen überrascht der FOCUS-Kolumnist auch stets mit Ansagen, die so gar nicht in das gewohnte Denk- und Schreibmuster seiner Kollegen von den Hauptstadtjournalisten passen. So lautet sein Fazit nach der Wahl in Thüringen: "Ich wäre dafür, Höcke machen zu lassen. Der erste Ministerpräsident der AfD, getragen durch die Unterstützung des BSW: Auch das ist Demokratie. Anstatt sich die Wagenknecht-Partei schönzureden, um die AfD von der Macht fernzuhalten, einfach den Wählerwillen akzeptieren – das ist nicht die schlechteste der möglichen Alternativen." Dass es dazu nicht kommen wird, ist klar. Aber es sich mal vorzustellen, wirkt anregend – wie immer bei Fleischhauer.
Wer Freude an klaren Gedanken und offenen Worten hat, sollte sich seine aktuelle FOCUS-Kolumne nicht entgehen lassen. Viel Vergnügen!