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Aufgelesen: Freund der üblen Nachrede

In seiner aktuellen Kolumne zeigt Jan Fleischhauer den Wert einer guten Beleidigung auf

Foto: LGheute25.08.2024 - Beleidigungen sind nicht schön, besonders die, die einen selbst betreffen. Nicht selten aber haben sie einen zutreffenden Kern, auch wenn der mal mehr und mal weniger tief verborgen liegt. Umgekehrt gilt dies natürlich genauso, nur dass der Spaßfaktor dann in der Regel größer ist. Allerdings gibt es auch hier wie so oft im Leben feine Unterschiede. Eine gut platzierte Beleidigung sitzt zehnmal besser als plumpes Drauflosgepolter. Und sie zeugt von einer gewissen Intelligenz des Absenders, weshalb sie auch seltener anzutreffen sind. Beleidigungen und ihre Bedeutung für guten Journalismus ist Thema der aktuellen FOCUS-Kolumne von Jan Fleischhauer.

"Ich bin ein Freund der üblen Nachrede", schreibt Jan Fleischhauer, der bekanntlich mit Sätzen wie diesen gut zu provozieren weiß. Der Unterschied zu gewöhnlichen Provokationen und Gemeinheiten: Fleischhauer sagt es nicht nur so dahin. Immer verbindet er Stilmittel wie diese für einen Erkenntnisgewinn beim Leser. In diesem Fall folgt der Gewinn auf dem Fuße, indem Fleischhauer den Kabarettisten Werner Finck zitiert: "Da, wo’s zu weit geht, fängt die Freiheit erst an." Und er ergänzt: "Außerdem steht die Spottlust am Anfang der Aufklärung, um mal ins hohe Fach zu greifen."

Womit Fleischhauer dann auch dort ist, wo er sich gern aufhält: Bei der Betrachtung der Politik von der Seitenlinie. Warum Beleidigungen hier eine "todsichere Methode" für kritische Berichterstattung durch die Medien ist, auch das ist Thema in seiner jüngsten Kolumne mit dem Titel "Was ist schöner als eine ordentliche Beleidigung? Nur zu, so geht's!".

Wer Freude an klaren Gedanken und offenen Worten hat, sollte sich seine aktuelle FOCUS-Kolumne deshalb nicht entgehen lassen. Viel Vergnügen!

 

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