Eine Melbeckerin hat ein humorvolles Schild in der Lüneburger Friedenstraße entdeckt – und noch etwas
Lüneburg, 05.02.2024 - Dass Parken in Lüneburgs Innenstadt mitunter Glücksache ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Und selbst dort, wo ein freier Platz lockt, ist das Abstellen des Autos nicht immer erlaubt. Mal muss die Feuerwehrzufahrt freigehalten werden, mal ist es ein Behindertenparkplatz oder nur für Anwohner gestattet – alles durch Schilder des Ordnungsamts geregelt. Doch es geht auch anders, wie dieses Schild zeigt.
"Auch ich habe ein nettes Schild in der Friedenstraße in Lüneburg gesehen." Mit diesen Worten schickte Karin Füger ihr Foto kürzlich an die LGheute-Redaktion, motiviert durch den Bericht "Pinkeln unerwünscht!", der ihr positiv aufgefallen war. Das von ihr zugesandte Foto zeigt ein Schild, das vor der Kirche der Adventgemeinde in der Friedenstraße angebracht ist – ein humorvoller Hinweis, diesen Parkplatz doch bitte für den Pastor der Kirchengemeinde freizuhalten.
◼︎ "das" oder "dass"?
Karin Füger war aber noch etwas aufgefallen. Die gebürtige Schwäbin und heutige Melbeckerin war über einen Rechtschreibfehler auf LGheute gestolpert. Statt "das" (Relativpronomen) hätte dort "dass" (Konjunktion) stehen müssen. Dazu schreibt sie: "Ich bin erst seit knapp drei Jahren im Norden und komme ursprünglich aus Baden-Württemberg. Wir Schwaben können bekannterweise alles – außer Hochdeutsch, heißt es so schön. Da mag was dran sein. ;-) Aber was mir hier im Norden extrem auffällt, ist, dass die beiden Worte 'das' und 'dass' unglaublich oft falsch angewendet werden."
Und sie schreibt weiter: "Ich hätte da eine tolle selbst gebastelte Regel für Sie, allerdings ist die nur was für Schwaben: Wenn man statt 'das' auch 'des' sagen kann, dann wird es auf keinen Fall mit zwei 's' geschrieben. Sobald der Schwabe aber 'dass' sagt, dann hat es auch zwei 's'. Leider nützt das den Nordis hier sicher recht wenig. Schade eigentlich."
Warum die Schwaben besser mit "das" und "dass" umgehen, wie Karin Füger meint, dazu hat sie eine eigene Theorie: "Wir armen Schwabenkinder wuchsen praktisch bilingual auf. Wir sprachen daheim natürlich nur Schwäbisch und dann kam der große Kulturschock in der Grundschule. Plötzlich Hochdeutsch! Wir lernten die Sprache also von Grund auf, und vielleicht beherrschen wir sie deshalb auch recht gut – in der Schriftsprache. Sprechtechnisch ist sehr viel Luft nach oben. :-)"
Als Kritik an der Bildung der Norddeutschen will die Melbeckerin das aber nicht verstanden wissen, sondern nur als "kleine Anekdote". Und überhaupt: "Es gibt nichts Schöneres als Dialekte." So ganz traut die Schwäbin ihrer eigenen Dialekt-Theorie aber auch nicht über den Weg, denn "dann müssten ja die Plattdeutschen auch ein tolles Deutsch schreiben können, denn die hatten vermutlich als Kinder auch ihren Kulturschock. ;-)"
Übrigens: Der "dass"-Fehler auf LGheute wurde natürlich korrigiert. Und Hinweise auf Rechtschreibfehler sind in der Redaktion stets willkommen!
Auch was aufgefallen?
Wenn auch Ihnen in der Stadt, Ihrer Gemeinde oder im Landkreis Lüneburg etwas aufgefallen ist, das Sie für erwähnenswert halten, sei es ein Missstand, ein Problem, etwas Kurioses oder auch Positives, wenden Sie sich gern an die LGheute-Redaktion. Ihr Anliegen, am besten mit Foto, kurzer Darstellung des Sachverhalts und Rufnummer für etwaige Rückfragen der Redaktion, senden Sie bitte per E-Mail an