Brexit sorgt für Stimmungs-Dämpfer

IHK-Konjunkturklimaindex: Industrie befürchtet Nachteile

Die Beurteilung der Konjunkturlage durch regionale Wirtschaftsunternehmen. Grafik: IHKLüneburg, 17.07.2016 - Der Brexit drückt auf die ansonsten gute Stimmung in der regionalen Wirtschaft. "Branchenübergreifend bewerten die Unternehmen die Geschäftslage so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr. Viele Industriebetriebe aber sorgen sich um die Auswirkungen des Austritts Großbritanniens aus der EU. Insbesondere werden ein höherer Bürokratieaufwand und höhere Kosten befürchtet, wenn die Handelsprivilegien des gemeinsamen Binnenmarktes wegfallen“, kommentiert Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg.

Der Konjunkturklimaindex, der sich aus den Bewertungen der Unternehmen zur Geschäftslage und den Erwartungen für die kommenden zwölf Monate zusammensetzt, liegt bei 119 Punkten. Damit bestätigt sich branchenübergreifend im zweiten Quartal 2016 der gute Wert von aus dem Frühjahr.

Die Industriebranche sieht weniger optimistisch in die Zukunft. Sie rechnet mit negativen Auswirkungen durch den Brexit. Grafik: IHKDie Brexit-Sorgen der Industrie schlagen sich in den stark zurückgegangenen Erwartungen der Branche nieder: Der Indexwert fällt von 127 auf 117 Punkte. Mit den laufenden Geschäften ist die Industrie allerdings noch zufrieden: 87 Prozent bewerten die Lage als gut oder befriedigend. Alle anderen Hauptbranchen verzeichnen im Vergleich zum Vorquartal steigende Indexwerte. Besonders positiv ist die Entwicklung im Einzelhandel, dessen Indexwert von 107 auf 116 Punkte angestiegen ist. Die Zuwächse im Großhandel (+4), im Bereich der Dienstleistungen (+3), sowie im Baugewerbe (+2) sind zwar weniger prägnant, doch auch hier werden gute konjunkturelle Ergebnisse erzielt.

Ein weiteres Indiz für die insgesamt gute wirtschaftliche Lage: Branchenübergreifend ist der Anteil der Unternehmen, die die gegenwärtigen Geschäfte als überdurchschnittlich gut bewerten, von 24 auf 32 Prozent gestiegen. Der Anteil der Betriebe, die mit einer verbesserten Entwicklung rechnen, ist allerdings von 33 auf 23 Prozent gesunken. Die Investitionsplanungen sind leicht zurückgegangen, der Bedarf an zusätzlichem Personal ist im Vergleich zu den letzten Quartalen wieder angestiegen.