Boom nach Eigentumswohnungen hält an

Gutachterausschuss legt Grundstücksmarktbericht vor – kräftiges Umsatzplus

Der Boom hält an: Eigentumswohnungen stehen auch bei steigenden Preisen weiterhin hoch im Kurs der Käufer. Foto: LGheuteLüneburg, 08.03.2016 - Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in der Hansestadt hält trotz hoher Quadratmeterpreise weiter an. Zu diesem Ergebnis kommt der jetzt vorgelegte Grundstücksmarktbericht 2016 des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Lüneburg (GAG). "Immer mehr Käufer entscheiden sich für eine Eigentumswohnung in Lüneburg“, berichtet die GAG-Vorsitzende Viola Rickel. Aber auch strukturschwache Gebiete wie Amt Neuhaus ziehen inzwischen an. Insgesamt kletterte der Umsatz auf dem Immobilienmarkt im Landkreis Lüneburg um 24,5 Prozent.

Kaufinteressenten von Wohneigentum seien nach wie vor bereit, hohe Quadratmeterpreise für Wohnungseigentum in der Hansestadt Lüneburg zu zahlen, sagt Viola Rickel. "Dies zeigt der deutliche Anstieg von 21,7 Prozent bei abgeschlossenen Verträgen im Berichtzeitraum November 2014 bis Oktober 2015 in diesem Segment, der zudem mit einem erneuten Preisanstieg bei Wohnungseigentum von 10,2 Prozent einhergeht.“ 

Mit dem Grundstücksmarktbericht veröffentlicht der GAG aktuelle Trends und Entwicklungen am Immobilienmarkt in den Landkreisen Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen. Gleichzeitig mit dem Bericht beschließen die ehrenamtlichen Gutachter auch die Bodenrichtwerte für den Stichtag 31.12.2015. In die Untersuchungen fließen die Verkäufe von Wohnhäusern, Wohnungseigentum, Büro- und Geschäftshäuser sowie die Verkaufsfälle von unbebauten Grundstücken außerdem land- und forstwirtschaftlichen Flächen ein.

Dazu hat der GAG Daten aus insgesamt 2.486 Kaufverträgen ermittelt, die im vergangenen Jahr im Landkreis Lüneburg abgeschlossen und über die Notare zugeleitet wurden. Ein Plus von 8,4 Prozent.

Deutliches Umsatzplus von 24,5 Prozent

Der Umsatz auf dem Immobilienmarkt lag im Landkreis Lüneburg bei rund 569 Millionen Euro, ein Plus von 24,5 Prozent. Insgesamt hat sich im Zuständigkeitsbereich des Gutachterausschusses seit 2010 der Geldumsatz fast verdoppelt, von 810 Millionen Euro auf jetzt 1,54 Milliarden Euro. "Die Umsatzzahlen zeigen, dass der Immobilienmarkt im Landkreis Lüneburg weiterhin floriert“, sagt Viola Rickel. Die Preise für unbebautes Wohnbauland sind im Jahr 2015 in der Hansestadt Lüneburg um 10,9 Prozent gestiegen. Im östlichen und westlichen Landkreis betrug die Entwicklung ebenfalls positive 3 bis 6 Prozent.

Der Bereich Amt Neuhaus war mit einem deutlichen Plus von 10,7 Prozent zu beobachten, allerdings bei sehr geringen Verkaufszahlen.

Positiv sind die Entwicklungen weiterhin bei den Gewerbebaulandpreisen. Diese sind im gleichen Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegen, nachdem zuvor schon ein Plus von 3,5 Prozent zu verzeichnen war.

Die Preise pro Quadratmeter Wohnfläche lassen bei den bebauten Immobilien eine deutlich steigende Tendenz erkennen. Für Ein- oder Zweifamilienhäuser ist ein Anstieg von 5,8 Prozent ermittelt worden, Reihenhäuser oder Doppelhaushälften haben ebenso ein Plus von 6,4 Prozent erfahren. Eigentumswohnungen stiegen sogar um 10,2 Prozent an.

Im Landkreis wurden für Ein- oder Zweifamilienhäuser in den verschiedenen Bauepochen durchschnittlich zwischen 1.250 Euro und 2.600 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Der durchschnittliche Kaufpreis eines freistehenden 10 Jahre alten Ein- oder Zweifamilienhauses lag bei 281.000 Euro. Für ein 38 Jahre altes Haus wurden durchschnittlich 207.000 Euro gezahlt.

Preise für Acker deutlich gestiegen

Die Preise der landwirtschaftlichen Nutzflächen haben sich im Landkreis wie schon in den vergangenen Jahren weiter positiv entwickelt. So sind die Preise für Ackerland im Landkreis Lüneburg um 19,4 Prozent gestiegen. Auch die Grünlandpreise haben ein Plus von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Ebenfalls im Marktbericht veröffentlicht wird eine Übersicht über die Wohnungsmieten für die verschiedenen Stadtgebiete, Randbereiche und übrigen Teile des Zuständigkeitsbereiches. Die Erhebungen beziehen sich auf Angaben aus Fragebögen zur Auswertung der Kaufverträge.

Die Herstellung einer allgemeinen Transparenz auf dem Immobilienmarkt ist eine der ständigen Aufgaben des mit ehrenamtlichen Gutachtern besetzten GAG. Dazu werden entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen im Baugesetzbuch alle notariell beglaubigten Grundstückskaufverträge in der Automatisierten Kaufpreissammlung der Geschäftsstelle des GAG anonymisiert gespeichert und ausgewertet. Als Ergebnisse der Analyse werden die jährlich zu ermittelnden Bodenrichtwerte und der Grundstücksmarktbericht durch das unabhängige Gremium veröffentlicht. Ziel ist es, allen Teilnehmern am lokalen Immobilienmarkt aktuelle Trends, Preisentwicklungen und Einflussgrößen aufzuzeigen.

Auf Antrag werden durch den Gutachterausschuss auch Verkehrswertgutachten von bebauten und unbebauten Grundstücken sowie Rechten an Grundstücken erstellt. Dem GAG gehören rund 60 Experten aus den Berufsgruppen der Bausachverständigen, Architekten, Bankfachleute, Immobilienmakler und -verwalter sowie landwirtschaftlichen Sachverständigen an.

Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses Lüneburg ist angesiedelt in der Regionaldirektion Lüneburg des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN). Der Grundstücksmarktbericht 2016 für die Landkreise Harburg, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen kostet 50 Euro zuzüglich Versandkosten und kann bezogen werden beim Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) Regionaldirektion Lüneburg, Geschäftsstelle des GAG, Adolph-Kolping-Str. 12, 21337 Lüneburg, Tel. 04131-8545165 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Als kostenpflichtige Downloadversion steht der Grundstücksmarktbericht auf der Internetseite der Gutachterausschüsse in Niedersachsen www.gag.niedersachsen.de zur Verfügung.