Lob und Anerkennung nach viel Kritik

Neubau des Lüneburger Museums zweifach ausgezeichnet

Nicht jededermanns Geschmack: Das neue Museum Lüneburg wurde jetzt vom Bund deutscher Architekten ausgezeichnet. Foto: LGheuteLüneburg, 15.11.2015 - Reichlich Kritik musste das neue Museum in Lüneburg in den vergangenen Monaten einstecken, viele Lüneburger machten keinen Hehl daraus, dass ihnen der Neubau an der Willy-Brandt-Straße nicht gefällt. Jetzt hat das Gebäude Schützenhilfe quasi von "ganz oben" bekommen: Der Bund Deutscher Architekten (BDA) Niedersachsen würdigte den Neubau zwar nicht mit einem der fünf zu vergebenden Preise, aber immerhin mit einer von sieben Auszeichnungen, die alle drei Jahre vergeben werden und Architekten und Bauherren gleichermaßen würdigen. Einen Preis gab es aber dennoch: Die Niedersächsische Sparkassenstiftung lobte die Qualität des Gesamtpakets des neuen Museums.

Am 5. November wurde das Museum in Hannover mit einer Auszeichnung des BDA-Preises Niedersachsen als eines von zwanzig nominierten Projekten in Niedersachsen bedacht. Der Preis ist einer der bedeutendsten Architekturpreise in Niedersachsen. Das Berliner Architektenbüro Heidenreich & Springer entwarf den Neubau als Erweiterung des vorhandenen Gründungsbau aus dem Jahr 1891. Die Innengestaltung wurde von Ikon Ausstellungen neu konzipiert. Dabei entstanden neue Raumstrukturen, in denen die Ideen eines interdisziplinären Museums umgesetzt wurden. 

Preis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung 

Für die „gelungene Zusammenführung von Museen in einem neuen Kompetenzzentrum“ erhält das Museum Lüneburg einen von drei Museumspreisen, die die Niedersächsische Sparkassenstiftung alle zwei Jahre an herausragende Museen vergibt. Damit wird die Neuordnung der Museumslandschaft Lüneburg ausgezeichnet, die mit einem Ratsbeschluss vom November 2007 initiiert und mit der Gründung der Museumsstiftung im Jahr 2011 umgesetzt wurde. Die Zusammenlegung des Museums für das Fürstentum Lüneburg und des Naturmuseums und deren Ergänzung durch die Lüneburger Stadtarchäologie zu einem innovativen und ganzheitlichen Ansatz gelte als vorbildliche Chance, die Sammlungen und Fachkompetenzen zu bündeln, Synergien zu nutzen und Kreativität und Diversität zu entwickeln, wie es in der Mitteilung der Stadt heißt. Aus den ehemaligen Trägervereinen seien Fördervereine geworden, die das bürgerschaftliche Engagement zugunsten des Museums bündeln und damit auf breiter Basis tragen.

In der Begründung der Jury heißt es: "Die Qualität des Gesamtpaketes – neue Trägerstruktur, neue Raumstrukturen und inhaltliche Neuausrichtung – und nicht zuletzt das enorme Herzblut des Museumsteams haben dazu geführt, dass es der Jury des Museumspreises der Niedersächsischen Sparkassenstiftung leicht fiel, das Museum Lüneburg mit einem Preis auszuzeichnen.“

Die Verleihung des Museumspreises findet Mitte Dezember im Museum Lüneburg statt.