Keine Winter- und Pfingstferien für Niedersachsen

Kultusministerium behält bisherige Ferienregelung bei

Hannover, 22.06.2015 - Die Regelung der sogenannten "Kleinen Ferien" bleibt auch künftig unverändert. Im Rahmen der Ferienordnung für die Schuljahre 2017/2018 - 2023/2024 werden in Niedersachsen weder Winter- noch Pfingstferien eingeführt. Dies ist das Ergebnis eines Dialog- und Anhörungsverfahrens, das das Niedersächsische Kultusministerium im Auftrag des Niedersächsischen Landtags durchgeführt und nun abgeschlossen hat. "Die Idee von Winter- und/oder Pfingstferien hat bei den beteiligten Verbänden keine Zustimmung gefunden, darum bleiben wir in Niedersachsen bei der bewährten Ferienregelung", sagte die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt.

"Der Dialog wurde ergebnisoffen geführt. Für mich stand jedoch immer im Vordergrund, dass Schulen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler genügend Zeit für Prüfungen, Abschlussarbeiten, Konferenzen und Schulfahrten haben. Ich freue mich, dass dies auch künftig gewährleistet wird", erklärte die Ministerin.

2013 hatte sich der Niedersächsische Landtag ausführlich mit der Ferienregelung befasst und einen von allen Fraktionen getragenen einstimmigen Entschließungsantrag angenommen. Der darin formulierte Auftrag an das Niedersächsische Kultusministerium sah unter anderem vor, einen Dialog mit den betroffenen Verbänden über eine mögliche Neuordnung der "Kleinen Ferien" ab 2017 dahingehend zu prüfen, ob den Wünschen nach Winterferien entsprochen werden kann. Die Ferien neben den Sommerferien werden als "Kleine Ferien" bezeichnet. Zudem sollte auch die Möglichkeit, wie in anderen Bundesländern auch Pfingstferien einzuführen, geprüft und zur Diskussion gestellt werden.

Dies erfolgte in einer zweistufigen Dialogphase:

Im Rahmen einer Umfrage, auf die ein Anhörungsverfahren folgen sollte, wurden den 37 beteiligten Verbänden, Interessensvertretungen und Ministerien zunächst zwei Vorschläge als Diskussionsgrundlage unterbreitet: Variante 1 sah ausschließlich Winterferien vor. Variante 2 sah alternativ Winter- oder Pfingstferien - abhängig vom Beginn der Sommerferien - vor.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten sprach sich in der Umfrage deutlich gegen die ausschließliche Einführung von Winterferien aus. Im Hinblick auf Variante 2 (alternativ Winter- oder Pfingstferien) gab es sowohl Zustimmung als auch Ablehnung. Vielfach wurde zudem der Wunsch geäußert, es bei der bisherigen Ferienregelung zu belassen. Insgesamt jedoch war in der Umfrage kein einheitliches Meinungsbild erkennbar.

In das sich anschließende Anhörungsverfahren wurden zwei Erlassentwürfe der „Ferienordnung für die Schuljahre 2017/2018 - 2023/2024" gegeben, bei denen das Ergebnis des Dialogverfahrens berücksichtigt worden war. Das Ergebnis des Anhörungsverfahrens fiel eindeutig aus: Fast alle Verbände, Interessenvertretungen und Ministerien, die sich am Anhörungsverfahren beteiligt haben, sprachen sich für die Beibehaltung der bisherigen Ferienregelung aus - darunter auch Lehrerverbände, Landeselternrat, Landesschülerrat und Tourismusverbände. Ein deutliches Votum für Winter- und/oder Pfingstferien kam nicht zustande.

"Die niedersächsische Ferienpraxis erfährt eine breite Akzeptanz, dies hat das Dialogverfahren deutlich gezeigt", sagt Ministerin Heiligenstadt. "Darum kommen wir dem mehrheitlich geäußerten Wunsch gern nach und belassen die Ferienregelung wie bisher."