Wie langweilig ist Niedersachsen?

Leuphana-Projekt soll Strategien zur Imageverbesserung der Festivallandschaft entwickeln

Lüneburg, 05.08.2014 - Niedersachsen wird oft ein eher "langweiliges“ kulturelles Image nachgesagt, obwohl das Land eine qualitativ hochrangige Festivallandschaft vorweisen kann. Prof. Dr. Volker Kirchberg und die Nachwuchswissenschaftlerin Lisa Gaupp von der Leuphana Universität Lüneburg wollen jetzt mit einem Forschungsprojekt die Gründe dafür aufdecken. Gemeinsam mit Partnern sollen Strategien entwickelt werden, um das Ansehen zu verbessern. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat dafür Unterstützung zugesagt. Im Rahmen des Programms ‚Pro Niedersachsen’ fördert es Kirchbergs Vorhaben während der kommenden drei Jahre mit rund 200.000 Euro.

Das Projekt des Experten für Kulturvermittlung und Kulturorganisation trägt den Titel "Kulturelle Diversität als kuratorisches Konzept". Dahinter verbirgt sich der Ansatz, von erfolgreichen und angesehenen transnationalen Festivals zu lernen, um eigene  Veranstaltungsformen attraktiv zu machen. Kirchberg und Gaupp denken dabei etwa an innovative Festival- oder Akademieformate. Zur Datenerhebung sollen in erster Linie Interviews mit Kuratoren und Künstlern ausgewählter Festivals im In- und Ausland geführt werden.

"Im Rahmen des Forschungsprojekts wollen wir unter anderem erkunden, welche kulturpolitischen Konzepte, welche kuratorischen Strategien und welche Musikformen dazu beitragen, dass Festivals als innovativ, aktuell und kulturübergreifend angesehen werden“, erläutert der Lüneburger Wissenschaftler. Ziel des Vorhabens sei es, Strategien für eine innovative kulturelle Landschaft in Niedersachsen zu entwickeln, die die Vielfalt der Kulturen widerspiegelt.

Das Land Niedersachsen hat in seinem Förderprogramm 'Pro Niedersachsen’ insgesamt 2,74 Millionen Euro für 17 neue Forschungsvorhaben aus den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften bewilligt. Unterstützt werden vor allem Vorhaben, die sich fächer- und institutionenübergreifend mit niedersächsischen Themen befassen. Fachgutachter haben die Projekte in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen ausgewählt. Insgesamt waren 64 Anträge auf Förderung beim Land eingegangen.