"Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen"

Hannover will Leuphana-Neubau auf sichere Füße stellen - Finanzierung der Mehrkosten weiterhin unklar

Hannover, 12.08.2013 - Die Landesregierung in Hannover will den in Turbulenzen geratenen Bau für das neue Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg wieder auf einen guten Kurs bringen. Dies erklärte Niedersachsens Kultusministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) heute gegenüber dem Ausschuss für Wissenschaft und Kultur des Niedersächsischen Landtags. Dazu sollen die Risiken im Zusammenhang mit der Planung und dem Neubau des von Daniel Libeskind entworfenen Gebäudes minimiert werden. "Wir wollen den Libeskind-Bau auf sichere finanzielle und baufachliche Füße stellen", betonte die Ministerin, die zugleich offen ließ, wie die entstandenen Mehrkosten in Höhe von 7,5 Millionen Euro aufgefangen werden sollen.

Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) hatte in einem vertraulichen Abschlussbericht Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Zentralgebäudes festgestellt. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie die Vergabeentscheidungen in den Jahren 2007 und 2008 zu Beginn der Arbeiten beim Bau des Zentralgebäudes zu bewerten sind (LGheute berichtete).

"Mögliche Versäumnisse der Vergangenheit werden aufgearbeitet, jetzt gilt es, nach vorne zu schauen“, sagte die Ministerin heute. Bei allen weiteren Verfahrensschritten im Zusammenhang mit dem Bau des Zentralgebäudes werde das MWK weiter für größtmögliche Transparenz sorgen. Das gelte für die Planung, den Bau, die Finanzierung und auch für den OLAF-Bericht, "selbstverständlich immer im Rahmen von Recht und Gesetz", so das Ministerium.

Die Landesregierung habe bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Bauvorhaben wieder auf einen guten Kurs zu bringen, heißt es aus Hannover. So wolle das MWK sowie die Oberfinanzdirektion die Errichtung des Zentralgebäudes im Rahmen regelmäßiger Baubesprechungen begleiten, zudem stehe eine Projektgruppe im MWK in engem Kontakt mit der Leuphana Universität Lüneburg, um die Bauunterlagen und den neuen Finanzplan zu besprechen. "Auf diesem Weg hoffen wir, den Bau des Zentralgebäudes zu einem erfolgreichen Ende bringen zu können", stellte Gabriele Heinen-Kljajic klar.

Zu der Frage, wie die allein bis heute aufgelaufenen Mehrkosten für die Fertigstellung des Libeskind-Baus in Höhe von 7,5 Millionen Euro aufgefangen werden sollen, äußerte sich die Ministerin nicht. Erst kürzlich hatte die Universität bekannt gegeben, dass der Bau nicht nur teurer, sondern voraussichtlich auch um acht Monate später, also nicht vor August 2015 fertiggestellt werde (LGheute berichtete). 

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