Tabuthema Gewalt in der Pflege

Landkreis will für mehr Wahrnehmung sorgen

Lüneburg, 01.05.2014 - Gewalt in der Pflege ist ein Tabuthema. Die Polizei schätzt die Dunkelziffer sehr hoch ein. Gewalt in der Pflege richte sich sowohl gegen Pflegende als auch gegen die Pfleger, berichtete Eleonore Tatge, Beauftragte für Kriminalprävention in Lüneburg, in der jüngsten Sitzung der Alten- und Pflegekonferenz des Landkreises Lüneburg. In den seltensten Fällen komme es zu einer Anzeige.

In einem Arbeitskreis soll nun darüber beraten werden, wie das Thema Gewalt in der Pflege in Zukunft öffentlich gemacht werden kann, um das Tabu zu brechen und um ein Sprachrohr für die Opfer zu sein. In einem ersten Schritt ist eine Bestandsaufnahme geplant. Mit Hilfe eines Fragenkatalogs sollen sich die Mitglieder der Alten- und Pflegekonferenz inhaltlich einbringen. Darin werden unter anderem die mögliche Öffentlichkeitsarbeit sowie die Hilfe- und Unterstützungseinrichtungen angesprochen.

Vier Projektgruppen der Alten- und Pflegekonferenz beschäftigen sich derzeit jeweils mit den Themen Wohnen im ländlichen Raum und in der Hansestadt Lüneburg, Mindestanforderung Wohnen, Informationspolitik/Netzwerke bilden und dem Thema Ausbilden und Binden von Arbeitskräften. In der Sitzung stellten sie ihre Zwischenergebnisse vor. Zurzeit arbeiten die vier Gruppen heraus, welche ihrer Ideen konkret umsetzbar sind.