Niedersachsen will Geld für Krippen loswerden

Kultusministerium ruft Kommunen zu Förderanträgen für Krippenplätze auf

Hannover, 20.09.2013 - In Niedersachsen stehen in diesem Jahr noch mehr als 20 Millionen Euro Fördermittel für den Ausbau von Krippenplätzen zur Verfügung. Um zu vermeiden, dass die Mittel des Bundes auf andere Länder umverteilt werden, rät das Niedersächsische Kultusministerium, dass die Träger dieser Einrichtungen bis Ende des Jahres einen entsprechenden Förderantrag stellen. In einem Brief an die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens weist das Ministerium auf den enger werdenden Zeitkorridor für die Bewilligung weiterer Förderanträge hin.

Nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für den Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren können ausschließlich Kommunen Förderanträge bei der Regionalabteilung Hannover der Landesschulbehörde einreichen. Das Kultusministerium weist aber darauf hin, dass auch im Namen Dritter Mittel beantragt werden und diese bei Bewilligung weitergereicht werden können. "Kommunen sollten möglichst bald ihre Anträge stellen, sonst verfällt das Geld für Niedersachsen", so die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. "Angesichts der Vorplanungen, die für die Investoren und Träger nötig sind, drängt die Zeit."

Seit dem 1. März 2012 hat das Niedersächsische Kultusministerium mit allen Förderprogrammen 17.411 Krippenplätze bewilligt. Damit verfügt das Land derzeit über ein Platzangebot von insgesamt 59.539 U3-Plätzen, was einer voraussichtlichen Quote von 31,5 Prozent für die unter dreijährigen Kinder entspricht. In der Altersstufe der ein- bis dreijährigen Kinder - nur diese Gruppe ist für den Rechtsanspruch relevant -, beträgt die Betreuungsquote 45,5 Prozent. Im Hinblick auf den Rechtsanspruch hatte die Niedersächsische Landesregierung mit den Kommunalen Spitzenverbänden eine Zielvereinbarung über 62.000 Krippenplätze in Niedersachsen getroffen. 

Mit den noch ausstehenden Fördermitteln können weitere rund 2.800 Plätze in Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege geschaffen werden. Heiligenstadt geht davon aus, dass der Bedarf an Krippenplätzen in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Die Niedersächsische Landesregierung plant, bis 2017 rund 80 Millionen Euro zusätzlich in diesen Bereich zu investieren. Damit, so das Ministerium, könnten 5.000 weitere Krippenplätze in Niedersachsen entstehen.