Happy Hour in Reppenstedt

20.09.2012 - Nun gibt es also doch noch einen Direktkandidaten der Grünen, doch der kommt mit Detlev Schulz-Hendel dieses Mal nicht aus Lüneburg, sondern aus Amelinghausen. Es war sein zweiter Versuch, und obwohl er sicher sein konnte, dass er die Zustimmung seiner Parteifreunde erhalten wird, war der gestrige Abend für ihn kein Kinderspiel.

Zu viele Misstöne zwischen Stadt- und Kreis-Grünen waren der Wahl vorausgegangen, und wenige Tage vor dem erneuten Wahlgang gestern signalisierten die Lüneburger überhaupt erst ihre Zustimmung dazu.

Er sei nervöser gewesen als beim ersten Mal, sagte Schulz-Hendel gestern, der das Schwierigste allerdings noch vor sich hat: Mit Bernd Althusmann und Andrea Schröder-Ehlers muss er gegen zwei Politik-Größen antreten, gegen die er realistisch betrachtet kaum eine Chance haben dürfte.

Doch die Grünen erwarten viel, seit sie bei der letzten Kommunalwahl im Oktober mit Spitzenwahlergebnissen verwöhnt wurden. Ob sie diesen Trend auch bei der Landtagswahl fortschreiben können, scheint fraglich, da sich erstmals auch die Piraten-Partei den Sprung ins Landesparlament vorgenommen hat, die mit ihren Themen auch am grünen Wählerrand knabbert.

Auf Schulz-Hendel lastet daher viel, auch wenn betont wird, dass er auf ein grünes Team im Hintergrund vertrauen darf. Wie lange das trägt, bleibt abzuwarten. Am 20. Januar wird Bilanz gezogen.

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Ich freue mich auf einen saustarken Wahlkampf"