Partei im Umbruch

14.03.2012 - Die Lüneburger CDU kommt in Bewegung. Besonders deutlich wurde dies auf ihrer gestrigen Jahreshauptversammlung mit der Wahl des neuen Vorsitzenden Niels Webersinn. Mit ihm übernimmt ein 31 Jahre junger Mann die Führung eines Stadtverbands, der dies auch dringend nötig hat. Die herbe Niederlage bei der Kommunalwahl 2011 war die Quittung für Versäumnisse, die sich in den Jahren zuvor geradezu aufgetürmt hatten. Themen wie die Vereinbarkeit von Bildung und Beruf oder Veränderungen im Schulsystem erzeugen Fragen, auf die die CDU dringend Antworten geben muss.

Nicht nur die Lüneburger CDU-Führungsriege hat das erkannt, jetzt hat es offenbar auch die Parteibasis verstanden. Ob aus Überzeugung oder notgedrungen - mit der Wahl des neuen Vorstands hat sie sich zumindest gegen ein "Weiter so" entschieden und ihrer Parteispitze eine deutliche Verjüngungskur verordnet. Für den neuen Frontmann Webersinn aber reicht das allein noch nicht. Er will seiner Partei wieder ein wertkonservatives Profil geben - wobei unklar blieb, ob seine Vorgänger das jemals aufgegeben hatten - und nimmt dabei insbesondere die jüngeren Wähler und Familien ins Visier.

Der Anfang scheint gemacht, jetzt will und muss sich die CDU in der Stadt neu aufstellen. Die Parole, die der neue Vorstand dazu ausgegeben hat, lautet "Position beziehen und halten". Ob es gelingt, wird sich zeigen. Zumindest sind mit der neuen Führungsmannschaft im Stadtverband und der langsam in Schwung kommenden Fraktionsarbeit wichtige CDU-Baustellen in Angriff genommen.

Unterdessen peilt Eckhard Pols - ermutigt durch erste erfolgreiche Ergebnisse - schon den nächsten wichtigen Termin für die Lüneburger CDU an: Sie soll den neuen Oberbürgermeister stellen. Ob das klappt, hängt aber nicht nur von der CDU allein, sondern auch von der Absicht der Grünen ab, selber einen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Es bleibt also spannend in der Hansestadt.

Ein Kommentar von Ulf Stüwe
zum Beitrag "Wir wollen 2014 den Oberbürgermeister stellen"