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Meck-Pom will die Brücke

Politiker-Stelldichein bei den Brücken-Freunden

Neuhaus, 04.05.2014 - Die geplante Elbbrücke zwischen Darchau und Neu Darchau darf auf die Stimme Mecklenburg-Vorpommerns setzen, sollte diese eines Tages vielleicht doch noch einmal für den Start des Baus benötigt werden. Das sicherte Mecklenburg-Vorpommerns Landirtschaftsminister Till Backhaus auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins Brücken bauen in Neuhaus zu. Zwar könne das Land keinen finanziellen Beitrag zur Elbbrücke leisten, aber der Landkreis Ludwigslust ertüchtige bereits seine Verkehrswege zu einer künftigen Elbquerung, bekannte Backhaus. Nach erfolgter Rückgliederung sei die Brücke für die regionale Wirtschaft unverzichtbar. "Der letzte wichtige Schritt muss gegangen werden", erklärte der Minister.

Der amtierende Landrat Manfred Nahrstedt - auch er war nach Neuhaus gekommen - blieb bei seiner Position: Über die 10-Millionen-Euro-Grenze, die als Anteil des Landkreises veranschlagt wurde, könne er nicht hinausgehen, da auch andere Projekte wie der Ausbau der Breitbandversorgung oder weitere Bildungsangebote finanziert werden müssten. Zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten durch EU oder den Solidaritätsfonds beurteilte er skeptisch. Nahrstedt stellte zugleich einen Fortgang der Planung für den kommenden Herbst in Aussicht, sobald die Planungen für den Deichbau bei Neu Darchau abgeschlossen seien. 

"Die Menschen hier brauchen endlich einen echten Brückenschlag", forderte Monika Scherf. Die für die CDU antretende Landrats-Kandidatin forderte, das Votum der Bürger vom 20. Januar 2013 endlich ernst zu nehmen. Es könne nicht sein, das man auf der Westseite der Elbe Kreisstraßen kostenlos nutzen könne, die Bürger aus dem Amt Neuhaus aber immer noch für ihre Kreisstraße nach Lüneburg zahlen müssten. Als Übergangslösung mahnte sie die Reduzierung der Fährkosten an, wollte sich im Übrigen aber nicht zur Finanzierung der Brücke äußern: "Ich rede erst über die Kosten, wenn die Planung für die Brücke steht". Vorher sei jede Kostendiskussion unseriös.

Jörg Venderbosch stehe gemeinsam mit seiner Partei Die Linke vorbehaltlos zum Bau der Brücke als unverzichtbare Anbindung für die Menschen im Osten des Landkreises. An anderen Stellen werde viel Geld für Prestigeobjekte ausgegeben - Venderbosch nannte als Beispiel den Libenskind-Bau der Uni Lüneburg -, dieses Projekt aber diene den Menschen des Landkreises und müsse deshalb Vorrang haben.

Deutliche Kritik am Informationsverhalten des Landkreises gab es von den zahlreich erschienenen Mitgliedern des Fördervereins. Monika Scherf nutzte die Stimmung und forderte mehr Transparenz, auch schlug sie eine Art Beirat vor, der für einen besseren Informationsfluss sorgen könne.

Unter der Leitung des ehemaligen Landrates Franz Fietz wurde der Vorstand des Fördervereins neu gewählt: 1. Vorsitzender ist Karl-Heinz Hoppe, Stellvertretender ist Jörg Sohst, Marko Puls wurde als Schatzmeister gewählt. Zu Beisitzern gewählt wurden Karin-Ose Röckseisen, Wilhelm Kruse, Grit Richter, Jürgen Krumböhmer, Birgit Neumann, Wilhelm Kastens, Holger Haul, Klaus Koopmann und Dieter Hublitz. Zu Kassenprüfern wurden gewählt Andrea Harnisch und Christian Fabel.