Ausstellung "HolzZeit" in Lüneburg eröffnet

Hansestadt, 09.09.2011 - "HolzZeit" heißt eine Wanderausstellung, die heute vor der St. Johanniskirche im Beisein von Oberbürgermeister Ulrich Mädge in Lüneburg eröffnet wurde. Bis zum 14. September 2011 ist diese von den Niedersächsischen Landesforsten organisierte Wanderausstellung, die im Rahmen des Internationalen Jahres des Waldes nun auch in Lüneburg zu Gast ist, noch zu besichtigen.

Die Ausstellung, die unter freiem Himmel stattfindet, besteht aus fünf großen Holzquadern, jeder einzelne aus einem anderen typisch niedersächsischen Holz: Buche, Eiche, Fichte, Kiefer und Douglasie. Mitglieder von den Stadt- oder Landesforsten stehen während der Ausstellung für Fragen von Interessierten bereit. Dies scheint auch erforderlich zu sein, denn die Quader machen Passanten neugierig. Ob Student, Mutter oder Tourist, ob umweltbewusst oder eher gleichgültig - sie alle werden durch die ungewohnten Barrieren aufmerksam.

Die Bedeutung unserer Wälder für den CO2-Haushalt wird nicht selten unterschätzt. "Holz", so Peter Baumgart, Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten, "ist eine wertvolle Kohlenstoffsenke, jeder Kubikmeter Holz bindet CO2 für mehrere Jahrzehnte." Gleichzeitig ersetze es andere Produkte, die oft in ihrer Herstellung gewaltige Mengen an CO2 freisetzten wie beispielsweise Stahl oder Aluminium. Wälder könnten auch nicht "von Null auf Hundert" entstehen – sie benötigten Zeit und Geduld. Vor allem sei es wichtig, Mischwälder zu planen, da diese sowohl Erholungs- und Lebensraum für Pflanze, Tier und Mensch seien, informierte Baumgart. Und er machte deutlich, dass nachfolgende Generationen von dem abhängig seien, was heute entschieden und umgesetzt wird.

In seinem Grußwort hob Oberbürgermeister Ulrich Mädge die Bedeutung unserer Wälder für die Umwelt hervor und betonte dabei insbesondere den Aspekt der Nachhaltigkeit. Von rund 2,8 Millionen Kubikmetern Holz, die allein in niedersächsischen Wäldern jährlich wachsen, werden nur rund 2,2 Millionen Kubikmeter vom Menschen genutzt. "Man kann also von einer nachhaltigen und naturnahen Waldbewirtschaftung sprechen", so Mädge.

Kinder fühlen sich von den übergroßen Holzklötzen offenbar ganz besonders angesprochen. "In Buchholz hatte ein kleines Mädchen geweint, als wir plötzlich am nächsten Tag nicht mehr da waren," berichtet Baumgart. "Die Mutter erzählte uns, dass ihre Tochter jeden Tag auf ihnen geklettert sei und es nun nicht begreifen wolle, dass ihr neues Klettergerüst weitergezogen sei.“

Die kleine Reise der Holzquader quer durch Niedersachsen begann am 1. April dieses Jahres in Hannover, enden soll die Aktion Anfang November in Holzminden - angelehnt an den passenden Namen. Insgesamt werden dann 30 Städte in ganz Niedersachsen bereist worden sein.

Die "HolzZeit" ist nicht die einzige Aktion während des Internationalen Jahres der Wälder. Unter dem Motto "Wald braucht Zeit“ fand beispielsweise im März die „PflanzZeit“ statt. Dabei hatten 2000 Schülerinnen und Schüler in ganz Niedersachsen geholfen, 20.000 Bäume anzupflanzen und damit zehn Mischwälder zu schaffen. Bei der Aktion "UrwaldZeit“ konnten Interessierte mit Hilfe von ausgebildeten Führern Waldabschnitte kennen- und entdecken lernen, die völlig sich selbst überlassen waren. An diesen kleinen heimischen "Urwäldern“ wird dann untersucht, wie und welche Lebewesen sich dort verbreiten und beeinflussen, sobald der Mensch sich nicht mehr einmischt.

Ein Beitrag von Angelina Vernetti.