Lüneburg gedenkt der Anschlagsopfer

Stadt legt Kondolenz-Buch aus – Gedenkandacht in St. Johannis

Ein Kondolenzbuch für die Opfer von Berlin liegt im Rathaus der Hansestadt Lüneburg aus. Landrat Manfred Nahrstedt und Oberbürgermeister Ulrich Mädge waren die ersten, die sich eingetragen haben. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 21.12.2016 - Die Weihnachtsmärkte in Lüneburg bleiben auch nach dem Anschlag in Berlin weiterhin geöffnet. Dies hatte die Hansestadt Lüneburg gestern nach intensivem Austausch mit der Polizeiinspektion Lüneburg über die aktuelle Sicherheitslage entschieden und sich damit der Empfehlung des Bundesinnenministeriums angeschlossen. Der Schaustellerverband Lüneburg und Umgebung e.V. hat unterdessen beschlossen, auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus das tägliche Musikprogramm mit Trompeter und Chor zu streichen. Ebenso handhaben es die Organisatoren des Weihnachtsmarktes vor St. Johannis.

Die Polizeiinspektion schätzt die Lage für Lüneburg analog zu anderen Orten in Niedersachsen so ein: "Es besteht eine abstrakt hohe Gefährdungslage, ohne konkrete Anhaltspunkte auf ein gefährdungsrelevantes Ereignis." Weiter sagt Pressesprecher Kai Richter: "Wir werden die Lage genau beobachten und vor allem auch auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Lüneburger Rathaus die Polizeipräsenz erhöhen, um das Sicherheitsempfinden der Besucher zu verstärken. Alle unsere Beamtinnen und Beamten sind besonders sensibilisiert."

Die Hansestadt Lüneburg stimmt sich eng ab mit der Polizei über alle nötigen Schritte. Markus Moßmann, Dezernent für Sicherheitsfragen bei der Hansestadt Lüneburg: "Die Polizei ist die zuständige Instanz, wir haben 100-prozentiges Vertrauen in ihre Arbeit und tragen alle Entscheidungen mit." Hansestadt und Polizei bitten alle Besucher des Weihnachtsmarktes, nach wie vor aufmerksam zu sein, wenn sie die Märkte vor Ort besuchen, und verdächtige Beobachtungen an die Polizeistreifen vor Ort weiterzugeben.

Die Weihnachtsmärkte vor dem Rathaus und vor St. Johannis dauern noch bis Freitag, 23. Dezember, an. Die Stände am Sande bleiben noch bis einschließlich 30. Dezember geöffnet.

Vor dem Rathaus (Eingang K) sind die Flaggen als Zeichen der Anteilnahme auf halbmast gehisst, ebenso wie auf anderen öffentlichen Gebäuden. Die Hansestadt Lüneburg hat im Rathaus ein Kondolenzbuch ausgelegt. Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Landrat Manfred Nahrstedt waren die Ersten, die ihre Gedanken an die Angehörigen der Opfer in Berlin darin in Worte fassten.

Gedenkandacht in St. Johannis

In St. Johannis findet heute um 18 Uhr anstelle des Adventsliedersingens eine Gedenkandacht für die Opfer der Anschläge in Berlin statt. Unter ökumenischer Beteiligung wird sie von Superintendentin Christine Schmid gestaltet. "Wir teilen Erschrecken, Trauer und Sorge", sagt Christine Schmid, "wir fühlen mit den Opfern und Angehörigen. Wir denken auch an die Mitarbeitenden auf den Weihnachtsmärkten bei uns, von denen viele schockiert sind. Wir tun, was uns trotz Ohnmachtserfahrung möglich ist: zusammenkommen, beten und singen für die Überwindung von Hass und für friedliches Zusammenleben. Jetzt in den Tagen vor Weihnachten ganz besonders."

Die Andacht wird von KMD Joachim Vogelsänger musikalisch begleitet. Außerdem gibt es um 19.45 Uhr wie an jedem Mittwoch im Advent eine Lichterandacht in St. Nicolai. Auch dort wird in der stillen Atmosphäre der erleuchteten Kirche der Opfer der Anschläge gedacht.