Das Schicksal der Wolfskinder

Lesung im Ostpreußischen Landesmuseum

Der Autor Alvydas Šlepikas ist am 21. März im Ostpreußischen Landesmuseum. Foto: OLLüneburg, 13.03.2016 - Ostpreußen 1945. Auf der Flucht vor der Roten Armee verlieren tausende Kinder ihre Eltern oder werden von ihnen getrennt. Viele werden in Waisenhäusern untergebracht, andere müssen allein durchkommen – man nennt sie "Wolfskinder". Der in Vilnius in Litauen lebende Autor Alvydas Šlepikas hat mit seinem Roman "Mein Name ist Marytė" in berührender Weise die lange vergessene Geschichte dieser Kinder aufgegriffen. Am 21. März kommt der Autor zu einer Lesung ins wieder eröffnete Ostpreußische Landesmuseum.

In der Ankündigung des Museums heißt es: "Von Hunger und materieller Not getrieben, gehen die Kinder über die Memel nach Litauen, um dort bei Bauern um Essen und Obdach zu betteln oder auch bei diesen für Brot und Unterkunft zu arbeiten. Der Roman beruht auf langen Gesprächen des Autors mit diesen 'Wolfskindern', von denen nicht wenige von litauischen Familien großgezogen wurden und einige bis heute in Litauen leben. Ein Buch über Liebe, Mitgefühl und Erinnerung."

Alvydas Šlepikas, geboren 1966, studierte am Staatlichen Konservatorium (heute Musik-Akademie) Schauspiel und Regie. Er arbeitet als Regisseur, Drehbuchautor für Kino- und Fernsehfilme sowie TV-Serien. Von ihm sind die Gedichtbände "Taika tavo kraujui" (Friede deinem Blut, 1997), "Tylos arte jantis" (2004) und der Prosaband "Lietaus dievas" (Der Regengott, 2005) erschienen. Der Roman "Mein Name ist Marytė" (2012) wurde mehrfach ausgezeichnet. 

Der Übersetzer Markus Roduner, geb. 1967, ist Sprachwissenschaftler, Übersetzer und Initiator der „Europäischen Literaturtage“ in Šiauliai. Die 1938 in Königsberg in Ostpreußen geborene und in Hamburg aufgewachsene Schauspielerin Regina Pressler wird die Texte vortragen. Seit 1980 ist sie freie Sprecherin beim NDR, WDR und BR.

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Sie findet im Rahmen der Ausstellung "Wolfskinder. Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“ statt, die vom 12. März bis 29. Mai im Ostpreußischen Landesmuseum gezeigt wird. Eine Platzreservierung unter Tel. 04131-759950 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wird empfohlen.