Abschied mit "Odessa"

Heine-Stipendiatin Stefanie Sourlier verabschiedet sich von Lüneburg

Lüneburg, 15.08.2014 - "Nach Odessa“, so lautet der Arbeitstitel des Buches, an dem Stefanie Sourlier unter anderem jetzt auch in Lüneburg gearbeitet hat. Die Schweizer Schriftstellerin, Jahrgang 1979, hat als Stipendiatin drei Monate im Lüneburger Heinrich-Heine-Haus gewohnt und gearbeitet, dieser Tage zieht sie aus. Einer ihrer letzten offiziellen Termine war der Abschiedsbesuch schräg gegenüber im Rathaus. Dort überbrachte Bürgermeister Eduard Kolle der Schriftstellerin die besten Wünsche der Hansestadt für ihre Zukunft.

Stephanie Sourlier hatte zuerst mit dem Erzählband "Das Weiße Meer" (2011 erschienen in der Frankfurter Verlagsanstalt) auf sich aufmerksam gemacht. In dem jetzt geplanten Roman "Nach Odessa“ geht es um eine Familiengeschichte und die Spurensuche in der Vergangenheit. Das hat durchaus mit Sourliers eigener Familiengeschichte zu tun: der Urgroßvater der Schriftstellerin kam aus Odessa, der Millionenstadt in der Ukraine, direkt am Schwarzen Meer gelegen. Autobiographisch soll der Roman aber nicht werden.

"Wir sind gespannt auf das Buch“, sagte Bürgermeister Kolle, Es sei immer wieder interessant bei den Folge-Werken der Lüneburger Stipendiaten nachzuspüren, ob sich womöglich "Eindrücke und Alltagssituationen aus unserer Stadt“ herauslesen ließen. Vielleicht lässt sich das ja auch in einem späteren Gespräch vor Ort noch einmal ausloten. Denn in ihrem Eintrag ins Gästebuch der Stadt schreibt Stefanie Sourlier: "Lüneburg hat mich sehr freundlich und sonnig aufgenommen, sehr herzlichen Dank – und ich komme gern mal wieder.“

Das Heinrich-Heine-Stipendium wird als Auszeichnung für bisherige Arbeiten und zur Förderung der weiteren literarischen Arbeit an deutschsprachige Schriftsteller vergeben. Für den dreimonatigen Aufenthalt gewährt das Land Niedersachsen ein monatliches Stipendium in Höhe von 1.400 Euro; die Hansestadt Lüneburg stellt eine komplett eingerichtete Wohnung im Heinrich-Heine-Haus zur Verfügung. Die Betreuung übernimmt das Literaturbüro Lüneburg e.V.. Es sind in der Regel drei Stipendiaten im Jahresverlauf für jeweils drei Monate zu Gast. Als nächsten Gast erwartet Lüneburg ab September die Berliner Schriftstellerin Svenja Leiber.