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Gutachten bestätigt Leuphana solide Finanzierung

Hansestadt, 07.11.2011 - Die Finanzierung für das neue Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg ist solide. Zu diesem Ergebnis sind unabhängige Wirtschaftsprüfer in einem in der vergangenen Woche vorgelegten Gutachten gekommen, das von der Leuphana in Auftrag gegeben worden war. Der 57,7 Millionen Euro teure Neubau nach einem Entwurf des US-amerikanischen Architekten und Leuphana Professors Daniel Libeskind wird vor allem mit Geldern der Europäischen Union, des Landes Niedersachsen, des Bundes sowie von Stadt und Landkreis Lüneburg finanziert.

Die Gutachter haben die verschiedenen Finanzierungsbestandteile eingehend geprüft und sind zu dem Ergebnis gelangt, dass “der für den Neubau vorgesehene Finanzierungsrahmen gesichert ist." Das Gutachten bestätigt darüber hinaus die eingeplante Finanzierungsreserve der Universität in Höhe von 2,6 Millionen Euro und weist auf mögliche weitere Einnahmen hin, gab die Leuphana bekannt.

Die komplexe Struktur der Finanzierung des Gebäudes hat in der Vergangenheit immer wieder Anlass für Diskussionen geboten. Insbesondere die Möglichkeit, von einem Vorsteuerabzug Gebrauch zu machen, und die Verwertung von Liegenschaften waren angezweifelt worden. Die Unispitze hatte daraufhin das unabhängige Wirtschaftsprüfungsunternehmen BRL Treuhand GmbH aus Hamburg beauftragt, alle Finanzierungsbausteine im Einzelnen zu überprüfen. “Es ergaben sich im Rahmen unserer Untersuchung keine Hinweise darauf, dass der gesteckte Finanzierungsrahmen in Höhe von 60,3 Mio Euro insgesamt durch die geplanten Finanzierungskomponenten nicht abgedeckt werden wird," so die Gutachter.

Da die Universität plant, bestimmte Flächen des Neubaus an Wochenenden und in der vorlesungsfreien Zeit zu vermieten, also unternehmerisch zu nutzen, will sie für diesen Teil eine Umsatzsteuererstattung beanspruchen. Dies hatte das zuständige Finanzamt bereits bestätigt. Die Gutachter haben jetzt noch einmal unterstrichen, dass die aus der Steuererstattung für den Bau eingeplanten 3,06 Millionen Euro eine tragfähige Finanzierungskomponente darstellen. Ihren Berechnungen zufolge werde der Finanzierungsbaustein durch diese steuerliche Begünstigung sogar noch um 0,4 Mio. Euro höher ausfallen als bisher angenommen.

Auch auf die Einnahmen aus der Verwertung universitärer Liegenschaften gehen die Gutachter ein. Sie halten die angesetzten Finanzierungsbeiträge für plausibel. Die Vermietung großer Flächen am Standort Volgershall, die zunächst anstelle eines Verkaufs erfolgen soll, stelle keine Gefährdung für das Finanzierungskonzept dar, heißt es in der Stellungnahme. Die Gutachter haben zudem auf die Möglichkeit weiterer Einnahmen durch die Vermietung zusätzlicher Flächen am Standort Volgershall und durch die Vermietungen im Zentralgebäude hingewiesen. Die Universität hatte diese Posten in ihre Planung nicht aufgenommen.

“Wir haben für diese unabhängige Prüfung ganz bewusst ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen gewählt, das vorher in keinerlei Beziehung zur Leuphana gestanden hat. Uns war eine Gesamtschau von außen bei der Detailprüfung des Finanzierungskonzeptes besonders wichtig", erläutert Dr. Volker Meyer-Guckel, Vorsitzender des Stiftungsrats der Universität. Auf diesem Wege könne die notwendige Objektivität der Begutachtung gewährleistet werden. Und weiter: “Das Ergebnis der Prüfung bestätigt erneut die vorliegende Planung. Es gibt uns und damit auch den Steuerzahlern zusätzliche Sicherheit."