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Häcklingen droht Laster-Ansturm

Hamburger Unternehmen will Kies-Abbau reaktivieren - Häcklinger Bürger in Sorge

Lüneburg, 23.02.2014 - Häcklingens Bürger sind aufgeschreckt. Die Otto Dörner GmbH & Co. KG aus Hamburg plant, in Häcklingen Kies abzubauen, und will dazu die alte Sandgrube westlich und südlich des ehemaligen Kalksandsteinwerkes reaktivieren. Entsprechende Rechte hat sie dazu von der vorherigen Betreiberfirma erworben, die durch einen Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2000 zum Sandabbau berechtigt war. Im Fokus der Kritik steht der geplante Abtransport der anfallenden Kiesmengen per Lkw, nach Angaben des Unternehmens durchschnittlich sechs pro Stunde.

Zudem steht die Frage im Raum, ob der Beschluss aus dem Jahr 2000 überhaupt noch gültig ist. Nach Angaben der Stadt wollte die frühere Firma, die den Abbau seinerzeit beantragt hat, weniger Sand abbauen und weniger Verkehr produzieren, als es die Firma Dörner nun plant.

Auf einer zu diesem Thema durchgeführten Bürgerversammlung am 18. Februar in Häcklingen wurde seitens der Teilnehmer eine eigene, direkte Zufahrt zur Bundesstraße 4 für die Kies-Laster zum Abbaugelände gefordert. Sie möchten damit verhindern, dass die Lkw die Ortsanbindung Häcklingen nutzen. 

"Es wäre wirklich für alle die beste Lösung, wenn die mit Sand beladenen Lkw direkt neben der Sandgrube auf die Bundesstraße 4 fahren würden“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Es sei sogar schon eine kurze Auffahrt vorhanden, die, wenn sie noch ein wenig ausgebaut würde, genutzt werden könne. "Ich habe bereits einen Brief an den zuständigen niedersächsischen Wirtschaftminister Olaf Lies geschrieben und ihn um Prüfung gebeten. So könnten wir den Verkehr aus Häcklingen fern halten“, so Mädge.

Bei der Beantwortung der Frage nach der Gültigkeit des Planfeststellungsbeschlusses will sich die Verwaltung Unterstützung von außen holen. "Wir werden einen externen Fachanwalt beauftragen. Der soll genau prüfen, ob der Beschluss aus dem Jahr 2000 noch rechtskräftig ist oder ob sich der Zweck so geändert hat, dass eine neue Entscheidung nötig wäre“, erklärt Mädge. Die Stadt teilte mit, erneut zu einer Bürgerversammlung einzuladen, sobald die Verwaltung in ihren Recherchen weitergekommen ist.