header

Versuch einer Annäherung

Foto-Ausstellung zu dem ostpreußischen Schriftsteller Johannes Bobrowski

Fotos von Arturas Valiauga zeigt das Ostpreußische Landesmuseum bis zum 8. Oktober 2017. Foto: Arturas ValiaugaLüneburg, 07.07.2017 - Vom 8. Juli bis 8. Oktober präsentiert das Ostpreußische Landesmuseum Arbeiten des litauischen Fotografen Arturas Valiauga, deren Schwerpunkt Biographie und Werk des in Ostpreußen aufgewachsenen Schriftstellers Johannes Bobrowski (1917–1965) bilden. Arturas Valiaugas Bilder erschließen eine Topographie des Lebens und Schaffens von Johannes Bobrowski. "So erschafft er eine konzeptuelle Dokumentarfotografie, die uns auf die Wege Bobrowskis im heutigen Litauen, im Kaliningrader Gebiet und in Deutschland führt", heißt es in der Ankündigung des Museums.

Die 100. Wiederkehr seines Geburtstages lässt das Interesse an Johannes Bobrowski und seinem Werk wiederaufleben. Der in Tilsit geborene Bobrowski hat sich in seinem literarischen Werk mit seiner Heimatregion, der Landschaft und dem Spannungsfeld des Miteinanders der verschiedenen dort lebenden Volksgruppen auseinandergesetzt. Bobrowski hat seine Motivation wie folgt benannt: Die Deutschen "wissen nämlich nicht über ihre östlichen Nachbarn Bescheid. Bis heute nicht. [...] Sie wissen etwas nicht, was ich glaube zu wissen, wo ich sehr viele Erfahrungen habe." "Weil ich um die Memel herum aufgewachsen bin, wo Polen, Litauer, Russen, Deutsche miteinander lebten, unter ihnen allen die Judenheit."

Als ein ausgezeichneter Kenner der ostpreußischen Geschichte und geprägt durch seine schmerzhaften Erfahrungen in Krieg und Kriegsgefangenschaft hat Bobrowski mit seiner Lyrik und Romanen dem schwierigen Schicksal der Region ein literarisches Denkmal gesetzt. Durch die intensive Beschäftigung Bobrowskis mit seiner inzwischen zu Litauen und Russland gehörenden Geburtsregion wird er heute deutlich als Teil der europäischen Kultur wahrgenommen.

In Verbindung des Werkes Bobrowskis mit der konzeptuellen Dokumentarfotografie von Arturas Valiauga entsteht eine Form des Erinnerns, die europäische Geschichte lebendig macht und zum Nachdenken über Europas Gegenwart und Zukunft anregt.

Zur dieser Sonderausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, das auf www.ostpreussisches-landesmuseum.de ausführlich beschrieben wird.