257 Stimmen freuen sich auf die Neunte

Stadt empfängt Chormitglieder vor dem großen Konzert im neuen Zentralgebäude

Oberbürgermeister Ulrich Mädge (r.) empfing heute im Lüneburger Rathaus die aus dem japanischen Naruto angereisten Chormitglieder für das morgige Konzert im neuen Zentralgebäude der Lüneburger Universität. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 10.03.2017 - Nur noch wenige Stunden, dann wird Beethovens Neunte Sinfonie in dem neuen Zentralgebäude der Lüneburger Universität erklingen. 257 Chorstimmen aus mehreren Ländern – darunter Japan, USA und Deutschland – werden morgen, Sonnabend, 11. März, gemeinsam die bewegende Sinfonie anlässlich des Jahrestags des Atomunglücks von Fukushima anstimmen. Das Konzert ist zugleich den Opfern der Katastrophe von 2011 gewidmet. Heute empfing Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge die Chormitglieder aus Japan, den USA und Deutschland im Fürstensaal des Rathauses.

Mit dabei ist auch Narutos ehemaliger Oberbürgermeister Toshiaki Kamei. Das Chormitglied freut sich über den internationalen Austausch: "Überall auf der Welt gibt es Konflikte, auch in Japan. Aber morgen werden wir mit unseren Teilnehmern aus vier unterschiedlichen Ländern gemeinsam für den Frieden singen." 

Auch für Oberbürgermeister Mädge steht der internationale Gedanke bei der morgigen Veranstaltung im Vordergrund: "Unsere Städte liegen zum Teil sehr weit auseinander. Aber es gibt vieles, was uns verbindet. Musik, das wissen wir, schafft solche Verbindungen und hilft, die Perspektive zu wechseln und die Welt aus anderen Augen zu sehen."

In Japan hat Beethovens Neunte eine besondere Bedeutung, die auf die deutschen Kriegsgefangenen im damaligen Lager Bando zurückgeht. Eine Aufführung im Jahr 1918 begeisterte so viele Japaner, dass die Sinfonie heute fast als heimliche Nationalhymne in Japan gilt. In vielen Städten Japans gibt es Vereinigungen zum Singen von Beethovens Neunter, Toshiaki Kamei ist Ehrenpräsident der Gesamt-Japanischen Vereinigung.

Das Konzert, das morgen in dem Universitätsneubau des weltbekannten Architekten Daniel Libeskind stattfinden wird, ist bereits seit Monaten ausverkauft.