Hohe Auszeichnung für Leuphana-Projekt

Webvideo-Angebot Hyperbole TV erhält Grimme Online Award

Lüneburg, 20.06.2015 - Große Anerkennung hat jetzt ein Projekt der Leuphana Universität Lüneburg erhalten: Ihr Webvideoangebot Hyperbole TV ist am Donnerstag in Köln mit dem Grimme Online Award 2015 in der Kategorie Kultur und Unterhaltung ausgezeichnet worden. Hyperbole TV ist ein Videonetzwerk, das vor allem junge Menschen für politische Diskussionen interessieren will. Es entstand im Projekt "Grundversorgung 2.0“ des Innovations-Inkubators Lüneburg.

"Die Auszeichnung mit dem Grimme Online Award ist eine große Ehre für uns und eine Bestätigung, dass man Witz und neue Ideen mit journalistischer Qualität, sozialer Verantwortung und gesellschaftlicher Relevanz verbinden kann, um Diskussionen anzuregen“, sagt Leuphana-Professor Hermann Rotermund. Alle bislang 350 Hyperbole-Videos sind auf der Webseite www.hyperbole.de zu sehen und werden über über Youtube, Facebook, Google Plus und Twitter verbreitet. Die Filme sind fast 16 Millionen Mal angeschaut worden.

Hyperbole TV experimentiert in dem schon lange etablierten Format Webvideo und verbindet dabei gesellschaftlich relevante Themen mit Unterhaltung und Witz. So böten die Macher ihrem Publikum zielgruppengerechte Informationen, Unterhaltung und vor allem: Diskussionsstoff, lobt die Jury. "Aktuelle Themen werden pointiert und modern in Bewegtbild übersetzt, der Diskurs dazu über sämtliche Social-Media-Kanäle angefeuert und das Feedback wiederum in die eigenen Formate eingespeist."

Sieben Interview-Formate hat das Team um Prof. Hermann Rotermund, Bastian Asdonk und Alisa Ehlert in Kooperation mit der Agentur Styleheads entwickelt. Die Serie "Frag ein Klischee" beschäftigt sich mit Vorurteilen. "Ein pfiffiges Internetportal, hausgemacht, authentisch, das an Fragen rangeht, die man sonst nicht zu stellen wagt", sagte Laudatorin Christine Urspruch. Im Entertainmentformat "Disslike" lesen Prominente wie Gregor Gysi Kommentare aus dem Netz über sich selbst vor und kommentieren sie. "Mein Traum wäre, auch konservative Politiker wie Alexander Dobrindt für einen Beitrag zu gewinnen", sagte der Hyperbole TV-Macher Bastian Asdonk bei der Preisverleihung.

Für den Grimme Online Award waren insgesamt 25 Projekte nominiert, acht Preise in verschiedenen Kategorien wurden verliehen. Mit dem Grimme Online Award zeichnet das Grimme Institut seit dem Jahr 2001 qualitativ hochwertige Online-Angebote aus. Das Forschungsprojekt „Grundversorgung 2.0“ erforscht seit 2012 an der Leuphana Universität Lüneburg die Frage, wie ein öffentlich-rechtlicher Medienauftrag im digitalen Zeitalter beschaffen sein kann. Wissenschaftler und Praktiker aus Medien, Sozialwissenschaften und Recht geben durch ihre Analysen und auch durch experimentelle Online-Angebote Anregungen, wie die demokratische Legitimation des beitragsfinanzierten Mediensystems wieder gestärkt werden kann.