Komponist bekannter Volkslieder

Neue Tafel vor der Ratsbücherei erinnert an den Lüneburger Johann Abraham Peter Schulz 

Lüneburg, 28.03.2015 - "Der Mond ist auf gegangen" und "Ihr Kinderlein kommet" - Diese beiden Lieder kennt wohl nahezu jeder Deutsche. Doch dass ihre Melodien von dem in Lüneburg geborenen Johann Abraham Peter Schulz stammen, ist selbst Lüneburgern oft nicht bekannt.  Damit dies stärker ins Bewusstsein der Hansestädter rückt, hat der frühere Leiter der Ratsbücherei Lüneburg, Gerhard Hopf (1974 - 2001), vom Freundeskreis der Ratsbücherei mit einer großzügigen Spende die Erinnerungstafel zu dem Denkmal von JAP Schulz, wie er gern genannt wird, vor dem Haupteingang der Ratsbücherei erneuen und ergänzen lassen.

"In allen diesen Liedern ist und bleibt mein Bestreben, mehr volksmäßig als kunstmäßig zu singen, nämlich so, daß auch ungeübte Liebhaber des Gesanges, sobald es ihnen nicht ganz und gar an Stimme fehlt, solche leicht nachsingen und auswendig behalten können. Zu dem Ende habe ich nur solche Texte aus unseren Liederdichtern gewählt, die mir zu diesem Volksgesange gemacht zu sein schienen, und mich in den Melodien selbst der höchsten Simplicität und Faßlichkeit beflissen, ja auf alle Weise den Schein des Bekannten darein zu bringen gesucht, weil ich es aus Erfahrung weiß, wie sehr dieser Schein dem Volksliede zu seiner schnellen Empfehlung dienlich, ja nothwendig ist. In diesem Schein des Bekannten liegt das ganze Geheimniß des Volkstons ... ", soll Johann Abraham Peter Schulz über seine Arbeit einmal gesagt haben.  

Der 1747 in Lüneburg geborene JAP Schulz besuchte von 1757 bis 1759 die Michaelisschule in Lüneburg, danach bis 1764 das Johanneum. Danach gab es verschiedenen Stationen als Dirigent und Kapellmeister, von 1787 bis 1795 war er königlich-dänischer Hofkapellmeister in Kopenhagen. 1796 kehrte er für kurze Zeit nach Lüneburg zurück, über Berlin, Rheinsberg (1797) und Stettin (1798/1799) ging es 1799 nach Schwedt, wo er ein Jahr später verstarb.

Das Glockenspiel des Lüneburger Rathauses spielt seit 1956 täglich Melodien des Komponisten, und vor der Ratsbücherei steht eine Büste des Komponisten.