Hansestadt, 19.05.2011 - Der Blumenschmuck für ihr Haus Im Wendischen Dorfe war das erste, um das sich Irene Zentz kümmerte, noch bevor die Düsseldorferin im Jahr 1999 so richtig nach Lüneburg umgezogen war. „Blumen sind einfach wichtig für mich“, sagt die 67-Jährige. Im vorigen Jahr wurde
Irene Zentz für ihr Engagement mit dem Sonderpreis des Balkon-, Vorgarten- und Giebelwettbewerbs belohnt. Jetzt startet der traditionelle Wettbewerb in die 59. Runde. Im Rathaus, der Tourist-Info und an vielen weiteren Orten der Stadt liegt wieder das aktuelle Faltblatt mit allen Teilnahmebedingungen und –fristen aus.
Auch Irene Zentz hat schon begonnen, die Stiefmütterchen an der Hausfassade gegen die ersten Sommerblumen auszutauschen. Lila Petunien machen den Anfang in der untersten Blumenkasten-Reihe an dem Backsteinhaus von 1928. Bewerben wird sie sich dennoch nicht – das hat sie noch nie getan. Mal war es der Nachbar, der ihr Haus bei der Hansestadt vorschlug, mal Freunde oder auch Lüneburg-Besucher aus Nah und Fern, das weiß Irene Zentz gar nicht so genau: „Das ist ja für mich.“
Doch auch die Allgemeinheit profitiert. Helga Hollweg vom Bereich Grünplanung der Stadt, die den aktuellen Wettbewerb organisiert, hat in den Archiven geforscht und einen Artikel aus dem Lüneburger Tageblatt vom 16. August 1927 gefunden. Dort wird über die ersten Balkonprämiierungen berichtet, initiiert vom Obst- und Gartenbauverein, fördere nun auch „der Magistrat“ den Wettbewerb, denn, so heißt es in dem Artikel: „Dem Straßenbilde ein farbenfrohes, helles Antlitz zu verleihen, damit gewinnt Lüneburg als Sol- und Moorbad, als Fremdenstadt auch in dieser Beziehung neues Ansehen“. Für die Hansestadt Lüneburg gilt heute nichts anderes. „Blumen bringen Farbe in die Stadt“, sind sich die beiden Frauen einig.
Helga Hollweg hofft deshalb auch in diesem Jahr wieder auf viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ihr spezieller Dank gilt den Spendern und Sponsoren, die den Wettbewerb nun schon seit Jahrzehnten möglich machen. Und den Bürgern, die fleißig pflanzen: „Es kostet die Einzelnen viel Geld und macht viel Mühe“, weiß Helga Hollweg. Irene Zentz fällt ihr ins Wort: „Aber es macht auch viel Freude.“
Infos zum Wettbewerb
Teilnehmen kann jeder, der einen schön bepflanzten, von vielen Seiten gut einsehbaren Balkon, Giebel oder Vorgarten hat. Die schönsten Bepflanzungen werden prämiert. Der Flyer „Blumen für Lüneburg 2011“ verrät alles Wissenswerte wie Ablauf, Teilnahmebedingungen, Bewertungskriterien. Er enthält auch eine portofreie Postkarte zur Anmeldung, die Anmeldefrist endet am 22. Juli. Alle Infos samt Flyer finden sich auch unter www.lueneburg.de/balkonwettbewerb