Wilde Verfolgungsjagd auf der A39

Polizei schießt in die Reifen – BMW-Fahrer versucht dennoch zu flüchten

Lüneburg, 10.08.2017- Das hatte Krimi-Format: Ein 35 Jahre alter Pole aus Hamburg lieferte sich gestern am frühen Nachmittag mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd zwischen Lüneburg und Seevetal. Der Hamburger war gegen 13.20 Uhr im Bereich der Lüneburger Ostumgehung mit seinem BMW durch seine Fahrweise aufgefallen und hatte dabei auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Beamte der Autobahnpolizei Winsen konnten kurze Zeit später das Fahrzeug auf der A39 in Fahrtrichtung Hamburg "aufnehmen".

Zwar schafften die Polizeibeamten es, sich schnell an die Fersen des fahrwütigen Polen zu hängen, mehrere Versuche, ihn zum Anhalten zu bewegen, waren zunächst erfolglos, der er sämtliche Aufforderungen der Polizei zunächst irgnorierte. Erst nach der Abfahrt von der Autobahn an der Anschlussstelle Maschen konnte er aufgestoppt werden.

Doch damit nicht genug. Weil der 35-Jährige der Aufforderung, sein Fahrzeug zu öffnen, nicht nachkam, schlugen Beamte eine Seitenscheibe ein. Daraufhin fuhr der Pole unverhofft wieder an und versuchte durch Vor- und Zurücksetzen seines Fahrzeugs freie Fahrt zu bekommen.

Durch gezielte Schüsse auf drei der vier Reifen sorgten die Polizisten dafür, dass der BMW nur noch einige Meter weiterfahren konnte und dann endgültig zum Stillstand kam. Der 35-Jährige leistete Widerstand, wurde vorläufig festgenommen und im Laufe des Tages aufgrund seines psychischen Zustands in eine geschlossene Klinik eingewiesen. Alkohol- oder Drogenbeeinflussung wurden nicht festgestellt.

Die Hintergründe der Flucht sieht die Polizei neben dem psychischen Zustand des Mannes auch darin, dass ihm der Führerschein entzogen worden war und das Fahrzeug zur Entstempelung wegen fehlender Pflichtversicherung einlag. Strafverfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung, Fahren ohne erforderliche Fahrerlaubnis, Verstoß gegen das Pflicht-Versicherungs-Gesetz, Steuervergehen, Widerstand gegen Vollzugsbeamte und Körperverletzung wurden eingeleitet. Zwei Beamte erlitten bei der Aktion unter anderem leichte Schnittverletzungen.