Trickbetrüger nehmen Seniorin 10.000 Euro ab

Polizei warnt vor falschen Kriminalbeamten

Lüneburg, 13.01.2017 - Mehr als 10.000 Euro hat eine gutgläubige Seniorin verloren, die falschen Kriminalbeamten zum Opfer fiel. Bei ihr und anderen meist älteren Mitbürgern in der Region hatten in der vergangenen Woche falsche, angebliche Kriminalbeamte angerufen und sich als Polizeibeamte ausgegeben. Dabei gaukelten die Betrüger in mehreren Anrufen unter anderem vor, dass die Staatsanwaltschaft wegen eines verborgenen Geldbetrags ermitteln würde. Unter fadenscheinigen Gründen gelang es den Tätern, dass in dem einem Fall dieser hohe Geldbetrag vor der eigenen Haustür deponiert wurde. Die Täter konnten das Geld abholen und verschwanden damit. In vier anderen Fällen wurden die Betroffenen misstrauisch und wandten sich an die Polizei.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor der Masche "falsche Polizeibeamte", mit der aktuell überregional Betrüger agieren. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang auf folgendes hin: Uniformierte Beamte tragen in der Regel einen Dienstausweis bei sich, sind aber nicht verpflichtet, ihn mitzuführen. Der Dienstausweis in Niedersachsen ist grün und aus Papier. Auch Zivilbeamte sind grundsätzlich angehalten, sich auszuweisen, da sie nicht sofort als Polizisten zu erkennen sind.

Auf dem niedersächsischen Dienstausweis sind Name, Dienstgrad, Dienstausweisnummer und Foto des jeweiligen Polizeibeamten zu finden. Zugleich ist der Dienstausweis auch Ausweis-Dokument zum Führen von Schusswaffen. Zusätzlich tragen Beamte der Kriminalpolizei eine Dienstmarke mit sich. Die gilt allerdings nur als zusätzliches Ausweisdokument und ersetzt nicht den Dienstausweis bei der Legitimation gegenüber dem Bürger. Auf der Marke ist zwar eine Nummer und das Landeswappen eingeprägt, aber nicht der Name des Trägers.

Im Zweifel 110

Bei der Überprüfung des Dienstausweises sollten Bürger sich nicht hetzen lassen. Die Polizei rät, die Angaben des Dokuments in Ruhe zu kontrollieren: "Vergleichen Sie Foto und Person, ist der Druck sauber oder könnte es eine Kopie sein? Ist ein Stempel vorhanden?" Beharrliches Nachfragen schrecke Betrüger oft ab, auch zeigten Ganoven den Ausweis eher kurz vor, damit man ihn nicht so genau sehe. Jedoch weist die Polizei aber auch darauf hin, dass Polizisten den Dienstausweis nicht aus der Hand geben.

Bleiben Zweifel bestehen, rät die Polizei, die Dienststelle anzurufen, von der die Personen kommen, bevor man sie in die Wohnung lässt. Ist die Nummer der Wache auf die Schnelle nicht zu finden oder nicht zur Hand, kann auch die 110 angerufen werden.